Geldleihe

Pfandleihe: Wenn Gold zu Geld wird

Edelsteine, Schmuck und Goldmünzen werden häufig verpfändet, wenn jemand Geld braucht.
Edelsteine, Schmuck und Goldmünzen werden häufig verpfändet, wenn jemand Geld braucht. Seventyfour
  • Drucken

Die hohen Lebenshaltungskosten bescheren Pfandleihanstalten mit dem Dorotheum an der Spitze einen Boom. Service und Spesen variieren dabei allerdings stark.  

Wien. Die Miete ist bezahlt, auch die Betriebskosten, die Strom- und Gasrechnung und die Handygebühren. Damit ist die Haushaltskasse aber leer. Und der nächste Monatserste, an dem wieder Geld ins Haus kommt, ist noch weit. Was also tun? Das Konto überziehen? Ist schon geschehen. Einen kurzfristigen Kredit bei der Bank aufnehmen? Auch das wollen oder können viele Menschen nicht. Was also tun? „Das Pfand – die Belehnung eines Wertgegenstandes – ist die simpelste und unkomplizierteste Form des Darlehens“, sagt Michael Holubowsky. So wie der Bereichsleiter Pfandkredit des Dorotheums sehen das offenbar immer mehr Menschen. „Wir verzeichnen gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 15 bis 20 Prozent bei den Neubelehnungen“, erklärt der Experte. Eine so großen Anstieg ortet auch Karin Meier-Martetschläger, Chefin der in Familienbesitz befindlichen gleichnamigen Pfandleihanstalt. Sie spricht von einer „Welle“.

War es ab 2020 die Coronapandemie, die mit Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Umsatzausfällen trotz staatlicher Hilfen die Menschen vor große finanzielle Herausforderungen gestellt hat, lässt seit mehr als einem Jahr die hohe Inflation mit deutlich gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten die Geldmittel vieler Menschen massiv schrumpfen. Wobei das auf Gewerbetreibende wie Private gleichermaßen zutrifft. Der KSV 1870 rechnet denn auch im Gesamtjahr 2023 mit 9200 Privatkonkursen, das wären um etwa 1000 Fälle mehr als im Vorjahr.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.