Hackerangriff: Deutsches Bundesamt gerät selbst in Kritik

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A magnifying glass is held in front of a computer screen in this picture illustration taken in Berlin(c) REUTERS (Pawel Kopczynski / Reuters)
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16 Millionen Online-Konten sind in die Hände von Hackern geraten. Eine deutsche Behörde versucht zu helfen und gerät selbst in die Kritik.

Nachdem das Deutsche Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik bekannt gab, dass 16 Millionen Online-Konten in die Hände von Hackern geraten sind, begann am Dienstag ein regelrechter Ansturm auf eine eigens eingerichtete Website für Betroffene. Dort können Internetnutzer ihre E-Mail-Adresse eingeben und werden benachrichtigt, falls diese Adresse in der gehackten Datenbank vorhanden ist. Der "Spiegel Online" berichtet, dass nicht nur die Seite immer wieder unter dem Ansturm zusammenbricht, sondern auch das Verfahren an sich kritisiert wird. Nutzer seien verunsichert, was mit der eigegebenen E-Mail-Adresse geschieht. Das Bundesamt versichere allerdings, dass die Daten nicht länger als für die Abfrage notwendig gespeichert werden.

Gleichzeitig bestätigt das Amt auch, von dem Zwischenfall bereits seit Wochen zu wissen, die Informationen allerdings zurückgehakten zu haben. "Wir wussten seit Dezember davon", sagte BSI-Präsident Michael Hange im Bayerischen Rundfunk am Mittwoch."Die Vorbereitungen, ein Verfahren aufzusetzen, das datenschutzgerecht ist und einer derart großen Zahl von Anfragen gewachsen ist, das bedurfte einer Vorbereitungszeit", so Hange.

Bis 18.00 Uhr am Dienstag sind 120.000 Betroffene über die Ausspähung ihrer Passwörter informiert worden, sagte Hange im Bayerischen Rundfunk. Insgesamt wurden bis Dienstagabend über eine Millionen Anfragen bearbeitet.Bei den ausgelesenen Daten handelt es sich um eine Kombination aus E-Mail-Adresse und Passwort, die Zugriff auf einen Online-Account gewährt.

>> Bericht im "Spiegel Online"

>> Der Sicherheitscheck des Deutschen Bundesamts

(Red. )

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