Den Männern wird vorgeworfen, im KZ Auschwitz an der Tötung Deportierter beteiligt gewesen zu sein. Sie befinden sich in Untersuchungshaft.
Die Polizei in Baden-Württemberg hat drei Männer festgenommen, die verdächtigt werden, SS-Wachmänner im Vernichtungslager Auschwitz gewesen zu sein. Die Männer im Alter von 88 bis 94 Jahren seien in Untersuchungshaft, teilten die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Landeskriminalamt am Donnerstag mit. Sie stehen demnach im Verdacht, an der Tötung Deportierter beteiligt gewesen zu sein, hieß es.
In Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen waren am Mittwoch die Wohnräume von mutmaßlichen früheren SS-Angehörigen in Auschwitz durchsucht worden. Darunter waren Wohnungen in Freiburg, Karlsruhe, im Rhein-Main-Gebiet und im Kreis Lippe.
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Das Simon-Wiesenthal-Zentrum treibt derzeit die Suche nach den letzten überlebenden Nazi-Verbrechern in Deutschland stetig voran. Erst im Vorjahr hatte es eine Plakatkampagne gegeben, die die Bevölkerung dazu ermutigen sollte, bei der Suche mitzuhelfen. Ihr Motto: "Spät. Aber nicht zu spät! Operation Last Chance II".
Der Initiator der Kampagne, Efraim Zuroff, begründete die Aktion mit der inzwischen erleichterten Strafverfolgung von Nazi-Verbrechern in Deutschland. Während früher stets ein spezifisches Verbrechen an einem bestimmten Menschen nachgewiesen werden musste, reicht nun der Nachweis, dass Menschen in Vernichtungslagern und mobilen Mordkommandos Dienst getan hätten.