Schallaburg: Zuerst der Jubel, dann das Elend

Schallaburg, Weltkrieg
Schallaburg, Weltkrieg(c) Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H, Foto: Christoph Fuchs
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Niederösterreichs Weltkriegs-Ausstellung auf der Schallaburg startet in zwei Wochen.

Nun geht es Schlag auf Schlag: Am 29. März eröffnet das Land Niederösterreich auf der Schallaburg die Weltkriegsausstellung „Jubel & Elend – Leben mit dem großen Krieg“. Mit einer Sammelaktion, die schon vor einem Jahr begonnen hat, sind von 140 Leihgebern 1500 Exponate zusammengetragen worden, die bis 9.November gezeigt werden.

Landeshauptmann Erwin Pröll gibt sich im Gespräch mit der „Presse“ optimistisch: Er rechne mit 150.000 Besuchern. Eine hohe Latte. Aber machbar: „Vor vierzig Jahren haben wir die Burg revitalisiert, heuer erwarten wir den fünfmillionsten Besucher.“

„Die Situation des Jahres 1914 ist nicht unähnlich zu heute“, meint der wissenschaftliche Leiter der Ausstellung, Christian Rapp. Man wähnte sich im tiefsten Frieden, Industrie, Forschung, Technik hatten einen noch nie da gewesenen Standard. Freilich – etwas hat sich geändert: „Damals hat man fest daran geglaubt, dass die Armee einen Staat zusammenhält. Daher diese heute unbegreifliche Kriegsbegeisterung. Die Armee werde alle Probleme lösen.“ Es war die erste Generation in der Monarchie, die durchwegs schreiben und lesen konnte. Daher, so Rapp, kommt diese unglaubliche Fülle an schriftlichen Zeugnissen. Dabei will man es aber nicht bewenden lassen: Niederösterreich stellt den Ersten Weltkrieg in einen weit gespannten Zeitrahmen, der mit den Schüssen von Sarajevo beginnt und 75 Jahre danach mit dem langsamen Wiederzusammenwachsen Europas abgeschlossen wird. Im Herbst folgt daher ein feierliches Gedenken an die Ostöffnung 1989.

Anita von Hohenberg, die Urenkelin Franz Ferdinands, eröffnet auf ihrem Schloss Artstetten, wo die Urgroßeltern beigesetzt sind, am 1. April die Sonderausstellung „Für Herz & Krone“. (hws)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2014)

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