Der ÖSV darf sich nicht blenden lassen.
Am Ende sind es dann also doch noch rot-weiß-rote Festspiele geworden, beim Weltcupfinale in Lenzerheide wurde die österreichische Bundeshymne am Schlusstag beinahe in einem durchgespielt, so viel gab es zu feiern. Noch zum Jahreswechsel wurde der Skiverband beinahe verteufelt, unter dem Strich ist es aber eine recht außergewöhnliche Saison geworden.
Erstmals seit der Saison 2001/02 gehen beide große Kristallkugeln für den Gewinn des Gesamtweltcups an den ÖSV, bei den Damen wurde der erste Triumph seit 2007 durch Nicole Hosp perfekt. Beide Teamwertungen wurden gewonnen, zum 25.Mal wurde der Nationencup geholt, in Summe wurden 61 Podestplätze errungen, darunter 18 Siege. Dazu kommen Olympia-Gold in der Abfahrt der Herren und im Slalom, Gold und Silber für Anna Fenninger – und fünf weitere Medaillen in den Alpinbewerben von Sotschi.
Der österreichische Skiverband mag seine Schwächen haben, Stärke demonstriert er dennoch Jahr für Jahr aufs Neue. So beeindruckend die jüngste Bilanz auch sein mag, so sehr wird man auf der Hut sein müssen, die Nummer-eins-Position auch verteidigen zu können. Denn in den technischen Disziplinen fehlt es beispielsweise im absoluten Spitzenfeld an der Breite. Das hat man zuletzt trotz acht Medaillen auch bei den Juniorenweltmeisterschaften gesehen. Die Konkurrenz schläft nicht, und der nächste Winter kommt schneller, als man denkt.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2014)