Auch Kritik kann Teil des Entwicklungsprozesses sein

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Die erfolgreiche Rapid-Mannschaft fühlt sich glücklich, die Wiener Austria hadert mit einer umstrittenen Elfmeter-Entscheidung.

Wien. Die 27. Bundesligarunde ist ganz nach dem Geschmack von Rapid verlaufen. Mit dem 1:0-Heimsieg über Ried verbesserten die viertplatzierten Hütteldorfer ihre Position im Europacup-Rennen – der Vorsprung auf den Fünften aus Ried beträgt nun vier Punkte, dafür liegt die Austria nach dem 1:1 bei Sturm Graz nur noch aufgrund der besseren Tordifferenz vor dem Erzrivalen.

Zudem schmolz der Rückstand der Grün-Weißen auf den Tabellenzweiten Grödig nach dem Heim-1:1 des Aufsteigers gegen Schlusslicht Wacker Innsbruck auf einen Punkt. Dennoch gab sich Trainer Zoran Barišić zurückhaltend. „Ich versuche, bei einem Sieg demütig und bescheiden zu bleiben, damit man danach nicht zu tief fallen kann“, sagte der Wiener.

Der verdiente Sieg seiner Mannschaft bedeutete den ersten vollen Erfolg nach vier vergeblichen Versuchen. Doch schon davor habe seine Mannschaft gute Leistungen gezeigt, betonte Barišić. „Der Unterschied zu den letzten Spielen war, dass wir diesmal als Sieger vom Platz gegangen sind.“

Einmal mehr hob der Wiener die positive Entwicklung hervor. „Die Burschen spielen einen guten Fußball. Man hat wieder einmal ein Team gesehen, das gemeinsam kämpft und sich unbedingt weiterentwickeln will“, erklärte Barišić, dessen Klub nach der jüngsten Misserfolgsserie unter Druck geraten war. „Auch die Kritik war Teil unseres Entwicklungsprozesses. Man hat gegen Ried gesehen, dass die Mannschaft mit dem Druck richtig umgehen will.“

Die wieder einmal mangelhafte Chancenauswertung bereitete Barišić kein allzu großes Kopfzerbrechen. „Für mich ist es wichtig, dass wir uns permanent Chancen erarbeiten“, meinte der Rapid-Coach, der Kapitän Steffen Hofmann zunächst auf die Bank setzte. „Für mich ist es ganz wichtig, dass ich ihm helfen und den Druck nehmen kann. Denn wenn er nicht spielt und es nicht klappt, bin ich schuld.“

Auch ohne den zuletzt formschwachen Regisseur lieferte Rapid eine Leistung ab, die Ried-Betreuer Michael Angerschmid beeindruckte. „Ich sehe bei Rapid eine sehr gute Weiterentwicklung und viel Potenzial. Mit etwas Geduld kann etwas Großes entstehen“, sagte der Oberösterreicher.

Sein Klub liegt nach dem fünften Match en suite ohne Sieg vier Zähler hinter dem von der Austria gehaltenen dritten Rang, der zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigt. Die „Veilchen“ mussten sich auswärts gegen Sturm Graz mit einem 1:1 begnügen und haderten danach mit einer umstrittenen Penalty-Entscheidung zugunsten der Gastgeber. „Wenn das ein Foul war, dann müsste es 15 bis 20 Elfer pro Spiel geben“, schimpfte Trainer Herbert Gager. Dieser Meinung schloss sich Goalie Heinz Lindner an. „Wir hätten noch lange spielen können, und Sturm hätte kein Tor gemacht. Die Situation vor dem Elfmeter war ein normaler Zweikampf. Es ist bitter, dass wir nun mit einem Punkt nach Hause fahren.“

Bei Sturm-Coach Darko Milanič sorgte das Unentschieden für große Erleichterung. „Wir haben diesen Punkt verdient. Es war sehr wichtig, wie die Spieler nach den letzten Partien reagiert haben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2014)

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