Deutschlands Teamchef-Debatte

Nagelsmann als deutscher Rettungsanker

Wird er neuer DFB-Teamchef: Julian Nagelsmann.
Wird er neuer DFB-Teamchef: Julian Nagelsmann.Imago / Frank Hoermann/sven Simon
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Ex-Teamchef Rudi Völler kehrte nur für das 2:1 gegen Frankreich auf die Bank zurück. Der FC Bayern gibt Julian Nagelsmann frei für den DFB.

Dortmund. Um Deutschlands Fußball bleibt es auch nach dem Frankreich-Testsieg unruhig. Die Suche nach einem Nachfolger für Hansi Flick beschäftigt Spieler, Funktionäre, Medien wie Fans. So sehr sich Sandro Wagner, Hannes Wolf oder Sportdirektor Rudi Völler auch in Szene setzten, für den DFB-Sportdirektor war es ein „einmaliger Auftritt“. Würde er weitermachen, wäre es das falsche Signal, zu viele Schritte zurück – vor der Euro 2024 braucht es aber dringend Evolution.

Völler, 63, sah die von ihm nach einer „Hauruck-Aktion“ offerierte Hilfe mit Schlusspfiff als abgehakt an. Man brauche einen Coach, der diesen Job mit „Leib und Seele“ erfülle, einen, der Aufbruchstimmung in die Zukunft verspreche.

Weder Merkel noch Magath

Damit fiel umgehend die breitgetretene Variante mit Felix Magath, der sich selbst empfohlen hatte, aus. Würde Bundeskanzler Olaf Scholz abtreten, würde Deutsch­land ja auch nicht Angela Merkel zurückholen. Man wolle Vision, Energie, Pressing, Zukunft. So, wie es ­Julian Nagelsmann beim FC Bayern (laut „Bild“ gibt ihn der Klub frei) vorgezeigt hatte.

Völler spielt neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Liga-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke die Hauptrolle bei der Neubesetzung des Teamchef-Postens. Dieser „Taskforce“ sollen auch kritische Stimmen, die im Fußball Gehör finden, angehören. Etwa Karl-Heinz Rummenigge oder Matthias Sammer. Ein exaktes Profil bzw. Ausschlusskriterien (vertragslos, deutschsprachig) skizzierte Völler nicht. Fragen zu Kandidaten wich der ehemalige Topstürmer gekonnt aus wie einst gar raubeinigen Verteidigern.

Er nannte ein Zeitfenster, bis alles unter Dach und Fach sein müsse. Am 9. Oktober fliegt das DFB-Team nach Amerika, zwei Länderspiele gegen USA und Mexiko stehen an. Da muss der neue Mann im Amt sein. Dann läuft der EM-Countdown mit der Auslosung am 2. Dezember in Hamburg. Wer hilft Fußball-Deutschland also aus der höchsten Not? (DPA/fin)

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