Flughafen Wien: Gewinnplus trotz Fluggastminus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Seit zwei Jahren steigt die Flughafenaktie fast ununterbrochen. Ursache ist vor allem der Wegfall negativer Faktoren.

Wien. Die Analysten scheinen mit dem Kurszielanpassen kaum nachzukommen. Seit mehr als zwei Jahren legt die Aktie des Flughafens Wien einen kontinuierlichen Höhenflug hin– trotz Sparkurses und im Vorjahr rückläufiger Passagierzahlen. Vergangene Woche sahen sich die Analysten der Raiffeisen Centrobank veranlasst, das Kursziel von 64 auf 76 Euro und damit wieder über den gegenwärtigen Kurs zu heben. Bei der neutralen Empfehlung „Hold“ blieb man.

Die jüngsten Quartalszahlen des Unternehmens, das seit Kurzem wieder im ATX ist, gefielen den Analysten zwar. Da die größten Kosteneinsparungsmaßnahmen in den vergangenen beiden Jahren ausgeschöpft worden seien, müsse man nun auf weitere Kurstreiber warten. Einige Wochen zuvor hatte die Erste Group das Kursziel von 51 auf 65 Euro angehoben, die Empfehlung aber von „Accumulate“ auf „Hold“ gesenkt– wegen des steilen Kursanstiegs zuvor. Seit Anfang 2012 hat die Aktie ihren Wert um 166 Prozent gesteigert. Allein heuer schaffte sie bis dato erneut ein Plus von 15 Prozent. Damit notiert sie aber noch immer unter ihren Höchstständen aus den Jahren vor der Finanzkrise.

Skylink belastet nicht mehr

Ursache für den jüngsten steilen Kursanstieg war vor allem das Wegfallen negativer Faktoren: Bei der Präsentation des vorläufigen Ergebnisses im Februar erklärte Flughafenvorstand Julian Jäger den Kursanstieg damit, dass die Kostenexplosion beim Terminal Skylink und die ungewisse Zukunft der AUA nicht mehr auf den Kurs drücken würden. Bei den Schadenersatzforderungen nach dem Bauskandal seien alle wesentlichen Verfahren abgeschlossen.

Dank Sparprogramms hat das Unternehmen im Vorjahr einen Gewinn von 73,3 Mio. Euro geschafft– trotz rückläufiger Passagierzahlen: 21.999.926 Fluggäste wurden abgefertigt, um 0,7 Prozent weniger als im Jahr davor. Heuer sollen die Passagierzahlen steigen. Die ersten Monate waren vielversprechend. Im Jänner betrug das Plus 2,3 Prozent im Jahresvergleich, im Februar 1,8 Prozent. Die Dividende wird von 1,05 auf 1,30 Euro erhöht. Die Analysten sind eher vorsichtig. Sieben Kaufempfehlungen stehen Bloomberg-Daten zufolge sechs „Halten“- und einer Verkaufsempfehlung gegenüber. (b.l./ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.03.2014)

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