Mit dem BZÖ in die politische Verlängerung

Angelika Werthmann (BZÖ) hofft auf eine zweite Amtszeit in Brüssel.

Eine Eigenschaft kann man ihr mit Sicherheit attestieren: Hartnäckigkeit. Angelika Werthmann will auch die nächsten fünf Jahre als Mitglied des Europäischen Parlaments arbeiten. Um das zu erreichen, zeigt sie sich – zumindest parteipolitisch – flexibel: 2009 zog sie mit Hans-Peter Martin nach Brüssel. Nach einem kurzen Intermezzo bei den Neos überlegte sie im vergangenen Jahr, mit einer eigenen Liste ins Rennen zu gehen. Dann kam Ulrike Haider-Quercia vom BZÖ auf sie zu: „Zwei Frauen auf derselben Liste, mit ähnlichen Ansichten – das hat mich überzeugt“, sagt die 50-jährige Salzburgerin. Betont aber gleich darauf: „Ich bin weder rechts noch links.“ Das BZÖ sei eine Partei der bürgerlichen Mitte – das sei ihr wichtig gewesen.

Nun hat sich Haider-Quercia zurückgezogen – und Werthmann hofft als Spitzenkandidatin darauf, auch nach der Wahl am 25. Mai ihre Arbeit fortsetzen zu können: Derzeit sitzt sie im Haushalts- und Petitionsausschuss. In Zukunft wolle sie sich für mehr Mitbestimmung der Bürger einsetzen. Außerdem sei ihr der Gesundheitsbereich ein Anliegen: Chronische Erkrankungen würden zunehmen, „gleichzeitig wird das Thema Pflege von der Politik übersehen“, sagt sie.

Allerdings stehen – trotz aller Hartnäckigkeit – die Chancen für Werthmann derzeit schlecht: Das BZÖ liegt in Umfragen bei rund einem Prozent. International war Werthmann allerdings auch schon vor ihrer politischen Karriere unterwegs: als Dolmetscherin und Übersetzerin für Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2014)

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