Computerkriminalität

Todesdrohung an Tennis-Ass Paszek wegen verlorener Wette

Tamira Paszek macht eine Todesdrohung an sie öffentlich.
Tamira Paszek macht eine Todesdrohung an sie öffentlich.GEPA pictures / Walter Luger
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Österreichs zweifache, ehemalige Wimbledon-Viertelfinalistin Tamira Paszek hat via Instagram öffentlich gemacht, dass sie via Soziale Netzwerke eine Todesdrohung erhalten hat.

Der Hass via anonyme Accounts auf Plattformen wie Instagram oder X (vormals Twitter) und Co. ist seit vielen Jahren ein großes und ungelöstes Thema. „Todesdrohung, wirklich? Ihr Typen macht mich ... krank“, postete die ehemals beste rot-weiß-rote Tennisspielerin einen Screenshot dieser verbalen Attacke.

„Warum musste du immer verlieren, wenn wir auf dich wetten“, startete der Unbekannte seine Hasstirade und verriet damit wohl die Ursache. Denn viele dieser Hass-Ausbrüche sind von Usern, die auf den Ausgang eines Sportereignisses wetten und dann Geld verlieren. Paszek ist aktuell die Nummer 358 im WTA-Ranking und spielt nur kleine Turniere. Auch bei diesen werden teils hohe Wettsummen umgeschlagen.

Melzers Lösung

ÖTV-Kapitän Jürgen Melzer hatte sich schon am Dienstag im APA-Gespräch, noch vor Bekanntwerden dieses Zwischenfalls, zu dieser Thematik geäußert. Denn solche Vorfälle sind seit Jahren keine Ausnahme, sondern weltweit die Regel und möglicherweise auch ein Mitgrund für so manch psychische Probleme von Spielerinnen und Spielern.

Für Melzer würde es eine simple Lösung geben. „Du gibst deine Sozialversicherungsnummer her. Dann kannst dich anmelden und wenn du dann jemanden beschimpfst, kannst auch belangt werden und aufgeräumt ist“, meinte Melzer. Allerdings würde es zu solchen Beschimpfungen teilweise auch auf Facebook mit Namen kommen. „Es gibt leider zu wenig Konsequenzen. Im Endeffekt hilft es nur, wenn es drakonische Strafen gibt.“

„Die größte Lüge jedes Sportlers“

Auch er selbst habe es einmal mit Drohungen gegen die Familie zu tun gehabt. „Ich habe mich mit einem Polizisten, den ich kannte, gesprochen – vollkommen sinnlos.“ Das völlige Ignorieren von Sozialen Netzwerken, das auch so mancher Sportler nach außen so kommuniziert, ist schwer möglich. „Es kommt immer irgendwie zu dir, das ist die größte Lüge jedes Sportlers. Ich frage mich immer, was ich für ein Mensch sein muss, dass ich so was über einen anderen schreibe.“

Da helfen auch diverse Vorbereitungsmaßnahmen im ÖTV wenig. „Alles schön und gut, aber wenn du liest, wie du bis aufs Letzte beschimpft wirst. Da musst schon eine gestandene Persönlichkeit sein, dass du das einfach wegsteckst.“ (APA)

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