Kuss-Skandal

Hermoso wirft spanischem Verband Manipulation vor

Jenni Hermoso erhebt schwere Vorwürfe.
Jenni Hermoso erhebt schwere Vorwürfe.Reuters / Daniel Becerril
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Im Kuss-Skandal um den inzwischen zurückgetretenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales versinkt der spanische Frauenfußball immer tiefer im Chaos.

„Spaltung“ und „Manipulation“ warf Weltmeisterin Jennifer Hermoso dem nationalen Verband RFEF vor, „um uns einzuschüchtern und uns mit rechtlichen Konsequenzen und wirtschaftlichen Sanktionen zu drohen“, wie sie beim Portal X (früher Twitter) schrieb. Es herrscht Eiszeit, nachdem der Verband die streikenden Fußballerinnen am Montag gegen deren Willen für die kommenden Länderspiele berufen hatte.

Rubiales hatte bei der Siegerehrung nach dem Final-Triumph der Spanierinnen über England am 20. August in Sydney Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst und damit weltweit riesige Empörung ausgelöst. Er beteuert weiter, der Kuss direkt nach dem WM-Sieg sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Dem widerspricht Hermoso.

„Wir haben Wochen, Monate damit verbracht, diesen Schutz zu suchen, den wir in der RFEF selbst nicht finden konnten. Die gleichen Leute, die uns um Vertrauen bitten, sind diejenigen, die heute eine Liste von Spielerinnen veröffentlichen, die darum gebeten haben, nicht berufen zu werden“, kritisierte Hermoso nun.

„Vor was und vor wem schützen?“

Allerdings macht auch die Regierung Druck - auf die Fußballerinnen: „Wenn die Spielerinnen nicht antreten, muss die Regierung, so leid es mir tut, handeln und dem Gesetz Geltung verschaffen“, sagte Víctor Francos dem Radiosender El Larguero am späten Montagabend.

Hermoso war nicht von Tomé berufen worden. Zu den Gründen hatte die Trainerin gesagt, man wolle Hermoso so „beschützen“. In ihrem Statement bei X reagierte die 33-Jährige auch auf Tomé: „Mich vor was schützen? Und vor wem?“ (DPA)

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