Europacup

FC Liverpool – eine Wienerin lebt ihren Traum

Ambitionen in der Mittelfeldzentrale: Marie Höbinger im begehrten Liverpool-Dress.
Ambitionen in der Mittelfeldzentrale: Marie Höbinger im begehrten Liverpool-Dress. Getty
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England-Legionärin Marie Höbinger trägt die Liverpool-Farben mit Stolz. Über Tradition und Zukunft an der Anfield Road – und warum für den Lask gegen ihre männlichen Kollegen wohl nichts zu holen sein wird.

Liverpool. Marie Höbinger ist in diesem Sommer in eine neue Fußballwelt eingetaucht, beim FC Liver­pool lebt die 22-jährige Wienerin seit zwei Monaten einen Traum. Dass der Traditionsklub in England Kultstatus genießt, sei immer und überall spürbar. „Jeder zweite Mensch hat ein Trikot an, das ist schon alles irgendwie sehr verrückt“, erzählt Höbinger – und bescheinigt dem Lask zum Europa-League-Auftakt am Donnerstag (18.45 Uhr, live in Servus TV) gegen ihre männlichen Klubkollegen nur wenig Chancen. „Ich glaube, das wird schon eher schwierig für den Lask, da etwas mitzunehmen.“

Die England-Legionärin ist überzeugt: Ihr Verein werde die Europa League genauso ernst nehmen, wie wenn es sich um die Champions League handeln würde. „Der Klub hat immer die Ambition, vorn mitzuspielen – egal in welchem Bewerb“, betonte Höbinger. Der starke Saisonstart der „Reds“ (vier Siege, ein Remis) habe auch gezeigt, dass das durchaus berechtigt sei.

Jener des Frauenteams steht noch aus, am 1. Oktober wartet zum Liga-Auftakt mit dem Duell gegen Arsenal gleich ein Highlight auf Höbinger, die zuletzt eineinhalb Jahre für den Schweizer Topklub FC Zürich auflief.

„Sie geben sich viel Mühe“

In ihrem neuen Klub sei nun vor allem spürbar, wie wichtig die Tradition ist. Das wurde etwa auch beim Einzug der Frauen ins ehemalige Trainingszentrum der Männer in Melwood deutlich. „Die Freude im ganzen Verein war groß, dass es in den eigenen Reihen bleibt, die Tradition dieses Trainingscenters weiterleben kann“, berichtet die Mittelfeldspielerin. Zugleich ist es ein klares Bekenntnis, die Frauen­sparte dorthin bringen zu wollen, wo die Männer bereits sind: in den europäischen Spitzenbereich.

„Sie investieren viel, die Bedingungen, die wir hier vorfinden, sind unglaublich, mit die besten, die es im Frauenfußball im Moment gibt“, schwärmte die 29-fache ÖFB-Teamspielerin. Auch deshalb kommt sie momentan aus dem Genießen nicht heraus. „Für mich ist es eine richtig große Ehre, das Liver­pool-Zeichen zu tragen, das alles zu erleben und zu merken, wie stark der Fokus hier in England auf dem Fußball liegt.“

Liverpools Frauen absolvierten in der Vorbereitung Teile auf dem Trainingsgelände der Männer. Trainer Jürgen Klopp und Co. ist Höbinger aber noch nicht über den Weg gelaufen. Das kann sich bei Präsentationen oder Marketing-Aktivitäten in Zukunft freilich ändern. „Sie geben sich schon viel Mühe, die Frauen auch viel zu zeigen, diese Sichtbarkeit zu schaffen.“

Ihr Vertrag läuft für zwei Jahre, eine „bestmögliche Weiterentwicklung als Spielerin und Mensch“ ist das Ziel. An die Zeit darüber hinaus verschwendet der Liverpool-Profi noch keinen Gedanken. (red.)

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