Analyse

Salzburg jubelt über einen Triumph der Teenager und Debütanten

Oscar Gloukh (o.) und Oumar Solet führten eine Salzburger Youngster-Truppe zum Sieg.
Oscar Gloukh (o.) und Oumar Solet führten eine Salzburger Youngster-Truppe zum Sieg.Reuters / Pedro Nunes
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Salzburgs Sieg über Benfica Lissabon in der Champions League ist nichts weniger als eine Sensation. Der jüngste Kader im gesamten Wettbewerb hat unter Coach Gerhard Struber die Reifeprüfung bestanden.

21,5 Jahre. So jung ist der Kader, mit dem Salzburg die Champions League bestreitet, im Durchschnitt. Kein anderes Team im laufenden Wettbewerb kann diesen Wert auch nur annähernd unterbieten. Feyenoord stellt mit 23,6 Jahren die zweitjüngste Mannschaft, die Kicker von Atletico gelten mit ihrem Durchschnittsalter von 28,5 Jahren als „Oldies“ der Königsklasse.

Apropos Oldie: Salzburgs einziger Spieler über 27 Jahren, Andreas Ulmer (37), kam am Mittwoch gegen Benfica gar nicht erst zum Einsatz. In der Startelf standen hingegen gleich sechs Champions-League-Debütanten. Unter ihnen auch Roko Šimić (20) und Oscar Gloukh (19), die mit ihren Toren den Favoriten bzw. die Heimmannschaft aus Lissabon alt aussehen ließen.

Das Glück des Mutigen

Wobei Salzburg zum Auftakt in die Fußball-Königsklasse auch das Glück des Mutigen hatte. Beide Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, bei dem die Heimelf ebenso hätte Toren erzielen können. Salzburg presste Benfica zumeist erfolgreich hoch an, die kombinationsfreudigen Portugiesen setzten dennoch ständig Nadelstiche. Auch über Standards. Einem bärenstarken Alexander Schlager im Tor war es zu verdanken, dass Österreichs Serienmeister zum ersten Mal überhaupt ein Auswärtsspiel in der Champions League ohne Gegentreffer beenden konnte.

Das Match mit Portugals Meister und Superstars wie Angel di Maria war jedenfalls eine Reifeprüfung auf allerhöchster Ebene, die Salzburgs Teenager bestanden haben. Und der Plan vom Trainer? Ging voll auf. „Wir wollen mit unserer Wucht und unserer Power so stark sein, dass wir Benfica überraschen. Wir sind zwar Außenseiter, wollen aber mutig und smart spielen. Wir müssen uns etwas zutrauen“, hatte Gerhard Struber im Vorfeld gesagt.

„Winner Mentalität“

Dass sich selbst Karim Konaté (19) nach seinem verschossenen Elfmeter und vor über 60.000 Zuschauern im beeindruckenden Stadion „Da Luz“ nicht aus der Ruhe bringen ließ und im Anschluss eine tadellose Leistung ablieferte, zeugt von absoluter Coolness. Oder wie es Struber nach Schlusspfiff ausdrückte: „Jeder war mit Winner-Mentalität unterwegs.“

Zurücklehnen wolle man sich jedoch nicht. „Ich würde sagen, es geht weiter. Wir haben noch fünf Spiele, die sind genauso wichtig“, bläst Kapitän Amar Dedić bereits zum Angriff für neue Prüfungen der jungen Truppe. (stm)

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