Ryder Cup

Sepp Straka: „Ich glaube, Europa wird gewinnen“

Sepp Straka beim Presse-Gespräch in Oberwaltersdorf.
Sepp Straka beim Presse-Gespräch in Oberwaltersdorf.APA / Eva Manhart
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Österreichs bester Golfer, Sepp Straka, kehrte vor dem Ryder Cup-Debüt nach Oberwaltersdorf zurück, wo er einst das Spiel erlernte. Er würde gerne mit Viktor Hovland in Rom Doppel spielen, noch verspürt er große Nervosität.

Sepp Straka nimmt kommende Woche mit dem Ryder Cup in Rom das nächste Highlight seiner Karriere als Golfprofi in Angriff. Davor weilte der Wiener auf Heimatbesuch und plauderte am Freitag bei einem Medientermin im Golfclub Fontana über den Wettstreit Europas mit den USA. „Ich glaube, wir gewinnen. Wir sind alle ziemlich gut in Form“, war Straka optimistisch. Der Empfang im Team durch Rory McIlroy, Jon Rahm und Co. war sehr gut. „Wir Rookies wurden wirklich gut aufgenommen.“

Die Nervosität vor seinem Ryder-Cup-Debüt sei groß, gestand der 30-Jährige. „Die ist jetzt schon da. Aber am Freitag beim ersten Abschlag wird es ein ganz neues Level sein, das kann ich mir noch gar nicht vorstellen. Ich habe da schon Geschichten von anderen gehört. Gott sei dank verwendet man den Driver am ersten Loch, also den mit der großen Schlagfläche“, meinte Straka schmunzelnd.

Erwartet wird, dass der Weltranglisten-22. schon in den Doppelpaarungen am Freitag und Samstag zum Einsatz kommt. Mit wem aus dem zwölfköpfigen Team würde er da am liebsten abschlagen? „Viktor (Hovland, Anm.), der spielt den Ball derzeit ziemlich gut“, meinte Straka über den Norweger, der zuletzt das PGA-Tour-Finale in Atlanta gewonnen hatte.

Immer nur für Österreich

Dass der in Amerika lebende Straka vielleicht für das US-Team aufteen könnte, war nie ein Thema. Es habe auch keinen Kontakt gegeben. „Ich habe immer für Österreich Golf gespielt und ich war immer sehr stolz, die österreichische Fahne am Leaderboard zu sehen“, so der zweifache PGA-Turnier-Sieger, der die Doppelstaatsbürgerschaft besitzt und dessen Mutter ebenso wie seine Frau Amerikanerin ist. Patriotische Spannungen erwartet er deswegen in Rom keine, auch sein US-Caddie singe schon „olé olé, ich glaube da halten alle zu Europa“.

Das war nicht immer so: Straka lernte seine ersten Schläge im Golfclub Fontana in Oberwaltersdorf. In Anwesenheit seiner Eltern erinnerte sich der Golfprofi daran, dass man hier immer einen Familien-Ryder-Cup gespielt habe. „Mama hat immer zu Amerika gehalten.“ Dass er selber einmal auf der höchsten Bühne Europa vertreten würde, war damals nicht abzusehen. „Ich habe immer gedacht, dass beim Familien-Ryder-Cup Schluss ist.“ Dass er nun in Rom dabei ist, stellt der Österreicher sogar über seinen zweiten Platz bei den British Open im Juli.

Dass Straka bodenständig geblieben ist, zeigt nicht nur, dass er Freitagfrüh noch in Fontana mit seinem ersten Coach Claude Grenier eine Runde gespielt hat, sondern auch seine Prioritäten in der Heimat. „Das Wichtigste ist immer das Essen, wenn ich nach Wien komme. Ich habe zu viele Schnitzel gegessen.“ Kein Wunder also, wenn der 30-Jährige nach so langer Zeit in den USA meint, „ich fühle mich noch sehr österreichisch“. Sein Lieblingskicker hierzulande sei übrigens Marko Arnautovic, das große Idol allerdings Tiger Woods.

Und die Emotion? Zeigt er sie?

Als nächstes geht es nun mit der Familie nach Rom, wo ab kommender Woche ein dichtes Programm mit Teamtrainings und vielen Terminen wartet. Die Unterstützung des Publikums können sich Straka und Co. gewiss sein, auch wenn der Wiener eher der ruhige Typ auf dem Platz ist. „Der Jon Rahm ist ziemlich emotional, der wird das schon machen. Ich bin kein großer “Fistbumper', aber schauen wir mal. Es heißt immer, dass der Ryder Cup so einiges mit einem macht.„

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