Mit Federn, Haut und Haar

Das Theater um den Wolf geht weiter

Schießen hilft nicht. Man muss auf lokale Rudelbildung und Herdenschutz setzen, um die Lage zu beruhigen – egal wie es um den Schutzstatus des Wolfs steht.

Eben verkündete Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, über den Schutzstatus des Wolfs und dessen erleichterten Abschuss nachdenken zu wollen – sekundiert von den deutschen Grünpolitikern (!) und Ministern Cem Özdemir (Landwirtschaft) und Steffi Lemke (Umwelt). Das war angesichts des Dauerfeuers der Landwirtschafts- und Jagdlobbys und des beginnenden EU-Wahlkampfs zu erwarten. Man bittet nun um Mails mit Wahrnehmungen zum Wolf und nennt dies „Datensammeln“. Eine bedenkliche Chuzpe, denn natürlich werden Negativmeldungen dominieren und die Finger der Trolle werden glühen. Der Begriff „Daten“ suggeriert Redlichkeit. Tatsächlich veranstaltet man plumpes Marketing. Seriös geht anders.

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Allenfalls wird man die Handhabe der europaweit geltenden Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) etwas anpassen. In den 1980ern einigten sich die EU-Staaten auf den strengen Schutz vieler bedrohter Lebensräume und Arten, um jeweils in jedem Mitgliedstaat einen „günstigen Erhaltungszustand“ zu erreichen. Bedenklich natürlich, dass der Crash der Biodiversität seitdem auch in Europa flott weiterging. Jedenfalls will weder die Kommission noch ein Mitgliedstaat diese Büchse der Pandora des Wolfs wegen öffnen.

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