Traditionsklub in der Krise

Ajax steht in Flammen

Nach dem schlechtesten Saisonstart seit fast 60 Jahren rasten die Ajax-Fans aus. Die Politik kontert.
Nach dem schlechtesten Saisonstart seit fast 60 Jahren rasten die Ajax-Fans aus. Die Politik kontert. Getty
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Randale, Rauswürfe, Ratlosigkeit – und ein Konter der Politik: Das einst so große Ajax Amsterdam hat seinen bisherigen Tiefpunkt erreicht.

Im Ernst-Happel-Stadion erlebte Ajax Amsterdam seine größte Sternstunde. Angeführt von Edwin van der Sar, den de-Boer-Brüdern und Jari Litmanen gewannen die Niederländer 1995 die Champions League, den Siegtreffer im Finale schoss der erst 18-jährige Patrick Kluivert, die Vorarbeit hatte Frank Rijkaard besorgt. Ajax war das Nonplusultra in Europa, Ballbesitz, Tempo und Offensivgeist waren stilprägend, die Nachwuchsarbeit einzigartig. Und Trainer Louis van Gaal trat mit dem Triumph im Wiener Prater aus dem Schatten der Klubikone Johan Cruyff.

28 Jahre später ist der Verein am bisherigen Tiefpunkt seiner ruhmreichen Geschichte angekommen. In der Liga ist der Rekordmeister nur noch 14., der Sportdirektor wurde gefeuert, die Fans sind am Ausrasten – und nun sieht sich auch noch die Politik gezwungen einzuschreiten.

Eine weitere Ajax Legende, Marco van Basten, hätte nach den verheerenden Szenen, die sich am Sonntag rund um die Cruyff-Arena abspielten, am liebsten den ganzen Laden dichtgemacht. „Hört mit dem Profifußball in den Niederlanden auf. Das meine ich ernsthaft, denn offensichtlich können wir uns nicht benehmen“, kommentierte der frühere Oranje-Weltstar die Krawalle von Amsterdam, als der Frust über die sportliche Krise in hemmungslose Gewalt umgeschlagen war.

Transfer-Causa

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