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Kuss-Skandal in Spanien: Ermittlungen auch gegen Ex-Teamchef

Die spanische  Nationalmannschaft bei einem Training vergangene Woche in Valencia.
Die spanische Nationalmannschaft bei einem Training vergangene Woche in Valencia.APA / AFP / Jose Jordan
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Neben dem zurückgetretenen Verbandsboss Luis Rubiales geraten nun weitere Personen ins Visier der Justiz.

Im Kuss-Skandal um Spaniens mittlerweile zurückgetretenen Fußball-Verbandschef Luis Rubiales wird gegen drei weitere Personen ermittelt. Darunter befindet sich auch der früheren Trainer des Frauen-Nationalteams, Jorge Vilda, der Spanien zum WM-Titel geführt hatte. Weiters wurden die RFEF-Direktoren Rubén Rivera (Marketing) und Albert Luque (Männer-Nationalteam) für den 10. Oktober zu einer Anhörung vorgeladen, hieß es am Mittwoch vonseiten des spanischen Staatsgerichtshofs.

Rubiales hatte Weltmeisterin Jennifer Hermoso am 20. August bei der WM-Siegerehrung in Sydney gegen ihren Willen auf den Mund geküsst. Anschließend soll die Spielerin auf dem Rückflug nach Spanien vor dem Hintergrund der aufkommenden weltweiten Empörung von RFEF-Funktionären unter Druck gesetzt worden sein, damit sie Rubiales entlastet und eine Einwilligung einräumt. Nach spanischen Medienberichten gibt es für den Richter Indizien dafür, dass Vilda, Rivera und Luque zu der Gruppe gehörten, die versucht haben soll, Hermoso dazu zu überreden. Vilda war kurz nach der WM von Montse Tomé abgelöst worden.

Neben Rubiales und Hermoso hat Richter de Jorge bereits mehrere Zeugen und Sachverständige befragt. An diesem Donnerstag sowie am kommenden Montag stehen weitere Anhörungen an, die zum Teil per Videokonferenz stattfinden sollen.

Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt. Die Spielerin erklärte aber, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“. Der Ermittlungsrichter muss entscheiden, ob die Beschuldigten auf die Anklagebank kommen. Rubiales droht in diesem Fall laut Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren. (APA/dpa)

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