Design

Mit Patschen die Umwelt retten

Zwölf Stunden Handarbeit stecken in diesem Open Design oder Gemeingut.
Zwölf Stunden Handarbeit stecken in diesem Open Design oder Gemeingut.Foto: Gründl
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Was kann Design beitragen, damit wir die Natur nicht nur ausbeuten, sondern ihr wieder etwas zurückgeben? Raschpatschen sind Schuhe, die letztlich zu Erde werden – davon sollte sich die Industrie etwas abschauen.

Ich werde dem überwältigenden Angebot der Vienna Design Week 2023 (VDW) durch die Auswahl meines Lieblingsobjektes in keiner Weise gerecht. Das Festival bietet nicht nur eine Plattform für Designschaffende, -universitäten und Firmen, sondern hat auch zahlreiche Formate und Kooperationen entwickelt: So arbeiten Wiener Handwerksbetriebe mit Designern zusammen, werden Social-Design-Strategien in der Stadt erprobt, finden Interventionen an Straßenecken statt, wird eine Ausstellung zu österreichischem Produktdesign kuratiert, probieren Designschaffende mit Unternehmen, die Design noch nicht auf der Agenda haben, ein Pilotprojekt aus und erforschen das Thema lokale Essensproduktion in Wien. Eine kuratierte Gruppenausstellung zeigt Kleinserien. Die Festivalzentrale, die das ehemalige „Magdas Hotel“ der Caritas zwischennutzt, befindet sich nahe dem Prater, wo auch die meisten der angeführten Projekte zu sehen sind.

Das Festival lädt zum Austausch und gemeinsamen Arbeiten ein, so werden die kuratierten Projekte zum Vorbild für zukünftige Arbeits- und Forschungsbereiche. Die Wiener Wirtschaftsagentur unterstützt die experimentellen Formate seit Jahren; neu ist das Servicezentrum OekoBusiness dabei, das Wiener Unternehmen in Umweltfragen unterstützt. Eine Blaupause für andere Städte und Regionen, um ihre Institutionen um den Faktor Design zu erweitern? Zweifellos könnte Design mit dem Wissen von Umweltberatungsunternehmen entscheidende Impulse für eine grüne Wende geben. Noch ist das Rollenbild von Designschaffenden zu sehr im Autorendesign verhaftet und steht sich damit selbst im Weg für wichtigere gesellschaftliche Aufgaben.

Kleinere Beherbergungsgebiete im Salzkammergut

In der Festivalzentrale der VDW ist mir ein Paar Patschen aufgefallen, das unter einer Schautafel fast beiläufig auf dem Boden stand. Es gehört zu einer Recherche des österreichischen Designstudios Lucy.D, das eines der Projekte für die Kulturhauptstadt ­Europas 2024 – Bad Ischl/Salzkammergut – gerade umsetzt. Das Projekt nennt sich „Zimmer mit Aussicht“ und verbindet nächstes Jahr acht kleinere Beherbergungsgebiete im Salzkammergut über die Gestaltung von jeweils einem Zimmer.

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