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SIE Connect schenkt Überbestand neues Leben

Udo Filzmaier ist General Manager der SIE CONNECT GmbH.
Udo Filzmaier ist General Manager der SIE CONNECT GmbH.SIE CONNECT
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Mittelbetriebe. SIE Connect hilft seinen Kunden, Überbestände abzusetzen und die Produktionen am Laufen zu halten.

SIE Connect aus Lustenau ist Spezialist für Projektkoordinierung, Shortage Supply und Excess Stock Management von elektronischen Komponenten. „Als kleines Team sind wir doch sehr international aufgestellt, mit dem Head-Office in Österreich, einem Office in den USA und unserem Office in Hongkong. Wir bieten unseren Kunden mit unserer AI-basierten Plattform ‚Greenchips‘ die Möglichkeit, ihre Materialüberbestände global zu verkaufen“, sagt Geschäftsführer Udo Filzmaier. „We bring dead stock back to life“ – lautet das Motto des Unternehmens. „Wir vermarkten Überbestände von elektronischen Bauteilen und bringen sie zurück in den Markt. Unsere Kunden sind Spezialisten im Einkauf und der Produktion. Wenn Material aus der Produktion übrig bleibt, wird es oft nach Jahren verschrottet und somit nicht mehr in den Markt gebracht. Wir schonen damit Ressourcen und die Kunden erhalten einen Return aus dem Verkauf. Sie müssen keine Entsorgungskosten übernehmen.“

2022 war ein besonders gutes Jahr. „Unser auf AI-Software basierendes Geschäftsmodell in der Kombination mit der Bauteil-Shortage in der Elektronikindustrie haben zum besten Geschäftsjahr seit der Gründung geführt“, sagt Filzmaier. 24,7 Millionen Euro betrug der Umsatz. Aus einem Teil der Erträge investiert SIE Connect in nachhaltige Projekte. So fand man mit Cooperativa San Giorgio einen Partner, der in Apulien für die Aufforstung der durch Xylella (Feuerbakterium) zerstörten Olivenbäume sorgt.

Die derzeitige Marktsituation ist eine Herausforderung für viele Unternehmen. Auch SIE Connect ist konjunkturabhängig. „Wir investieren in neue Technologien und Services, um für die Zukunft gerüstet zu sein“, sagt Filzmaier, der nach dem Erfolgsjahr 2022 doch etwas pessimistisch für das aktuelle Geschäftsjahr ist, was den Absatz betrifft. „Die Lager sind gefüllt und der Bedarf an elektronischen Bauteilen ist eingeschränkt.“ Gleichzeitig kann der Geschäftsführer auf die Firmenstruktur setzen. „Wir sind gut aufgestellt und ein schlankes Team und wir werden das Jahr für Investitionen in Technologie und Logistik nutzen.“ Zudem wird die AI-Plattform M.A.R.C weiterentwickelt. „Wir haben auch ein neues Tool im Einsatz, das wir nächstes Jahr in den Markt bringen werden.“ Außerdem sind weitere Investitionen im Bereich Logistik geplant. Filzmaier erlaubt einen kleinen Blick hinter die Kulissen: „Hier werden wir ein autarkes, robotergesteuertes Lagersystem bauen, mit PV-Anlage und Batteriespeicher – also energieneutral.“

Große Verantwortung

Udo Filzmaier ist zugleich auch Inhaber der SIE Gruppe. Neben SIE Connect gibt es auch das Schwesterunternehmen SIE Solutions, das sich mit Embedded Systems beschäftigt. Seit 2022 gehören 75 Prozent von SIE Solutions der Blum Group. Blum ist Pionier in der Automatisierung und Digitalisierung von Serienprodukten. „Blum als neuen Gesellschafter im Unternehmen zu haben, wird das Unternehmen in die nächste Ebene heben“, ist Filzmaier überzeugt.

Aber Udo Filzmaier ist auch Bildungssprecher der Vorarlberger Industrie und hat hier große Ansprüche: „Bildung ist unsere Zukunft. Ohne eine gute Basisausbildung wird es für uns schwierig werden, unseren Lebensstandard zu halten. Die Lehre steht für uns als Industrie im Mittelpunkt und hier sind wir in Vorarlberg auch sehr gut unterwegs.“ Filzmaiers Fokus liegt bei den Kindern und Jugendlichen und dem Wunsch, dieser Zielgruppe das Thema Mint näher zu bringen. „In den letzten Jahren haben wir zusammen mit der WKV, dem Land Vorarlberg und der Bildungsdirektion einiges bewegen können, sind aber noch nicht am Ende des Weges angekommen“, so Filzmaier, der hofft, einen Bildungsleuchtturm in Vorarlberg noch zu erleben.


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