Anzeige
Im Gespräch mit den Expert:innen des Landes

Cybercrime im Aufschwung: Über den Schutz vor privaten und staatlichen Bedrohungen

Auf Spurensuche im Cyberraum
Auf Spurensuche im Cyberraum(c) Beigestellt
  • Drucken

Enorme Wachstumsraten und eine geringe Aufklärungsquote kennzeichnen den Cybercrime-„Markt“. Antworten auf die Frage, wie man sich vor privaten und gesamtstaatlichen Bedrohungen schützt, tun dringend Not.

Kriminelle Handlungen im virtuellen Raum sind dramatisch im Vormarsch. Die Zahlen des Bundeskriminalamts sind eindeutig, bei Cyberattacken ist jährlich von einer 30-prozentigen Wachstumsrate die Rede. Zugleich wird aktuell in Österreich nur einer von drei Vorfällen aufgeklärt. Cybercrime ist für die teils staatlich unterstützten Täter zum profitablen Geschäftsmodell avanciert. Eine besondere Qualifikation braucht es dafür nicht zwingend, Tools für Angriffe können as-a-Service im Darknet gebucht werden.

Im Visier der Cyberkriminellen stehen private Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen, aber auch – etwa dann, wenn kritische Infrastrukturen angegriffen werden – der Staat selbst. Letzteres weiß man insbesondere beim Österreichischen Bundesheer. Tausende von sogenannten „Events“ werden in den Cyberabwehrzentren täglich registriert. Bis zu fünf pro Tag sind sicherheitsrelevant, haben also das Potenzial, eine veritable Krise auslösen zu können.

Wie können sich Privatpersonen vor kriminellen Handlungen im Internet schützen und warum ist in diesem Zusammenhang schon die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen von höchster Bedeutung? Mit welchen Mitteln schützt das Bundesheer strategisch wichtige Infrastrukturen? Und wie wirken sich Künstliche Intelligenz sowie künftig Quantenrechner auf Angriffstechniken und Schutzmaßnahmen aus? Antworten auf diese Fragen liefern im „Presse“-Podcast Victoria Toriser, IT-Expertin des Bundesministeriums für Landesverteidigung, und Oberst Walter Unger, Leiter der Cyberabwehr des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH).

Das Gespräch für „Die Presse“ führt Christian Lenoble.

Im „Presse“-Studio zu Gast

Mag. Walter J. Unger, Oberst des Generalstabsdienstes, ist Leiter der Abteilung Cyberabwehr im Abwehramt des österreichischen Bundesheeres und seit 30 Jahren im Sicherheitsbereich tätig. Er hat mehr als 850 Vorträge zum Thema gehalten und zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Büchern dazu veröffentlicht.

Die Abteilung Cyberabwehr trägt zur IKT-Sicherheit des ÖBH durch permanente Beobachtung der Cyber-Bedrohungslage, Vorgaben der Sicherheitsmaßnahmen, regelmäßige Audits des Schutzzustandes sowie der Steuerung der Akkreditierungs- und Incident-Managementprozesse bei. Die Abteilung unterstützt den Chief Information Security Officer und berät alle Ebenen in Fragen der IKT-Sicherheit. Seit 2002 ist sie mit der Durchführung der IKT-Sicherheitskonferenz betraut, bei der 2023 rund 4800 Teilnehmer zu Gast waren.

(c) Beigestellt

Mag. Victoria Cygne Lara Toriser begann nach Abschluss ihres Studiums der Rechtswissenschaften ihre Karriere im Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV), wo sie an der Entwicklung des österreichischen Konzepts für hybride Bedrohungen mitarbeitete. Zwischenzeitlich war sie als Beraterin und Business Development Managerin im IT-Bereich in der Privatwirtschaft tätig. Seit ihrer Rückkehr in das BMLV unterstützt sie das Militärische Cyberzentrum des ÖBH, ist dort für nationale und internationale Forschungs- und Innovationsaktivitäten zuständig und vertritt das BMLV als Nationale Cyberkoordinatorin in internationalen Gremien und Konferenzen.

Das Militärische Cyberzentrum bildet den Kern der Cyberverteidigungsfähigkeit des ÖBH in den Bereichen IKT-Sicherheit und Cyber Operations. Dem Militärischen Cyberzentrum kommen die Aufgaben für das Cyber-Sicherheitsmanagement, die Cyber-Sicherheitstechnik und Konzepte sowie Informationssicherheit zu. Es bildet mit seinen Fähigkeiten das zentrale Cyber-Verteidigungselement des Ressorts.

(c) Beigestellt

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.