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Im Gespräch mit den Expert:innen des Landes

Industrieland Österreich – Reloaded: Im Gespräch mit IV-Präsident Georg Knill

Wettbewerbsfähigkeit: Schafft unser Land noch die Kurve nach oben?
Wettbewerbsfähigkeit: Schafft unser Land noch die Kurve nach oben?(c) Getty Images
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Internationale Standort­rankings zeigen auf, dass sich das Industrie­land Österreich auf einem Weg nach unten befindet. Auf dem Spiel steht die Wettbewerbsfähigkeit. Gefragt sind Strategien zur Wiederbelebung der Attraktivität des Wirtschafts- und Industriestandorts.

Die gute Nachricht zuerst. Im Ende Juni 2023 vorgestellten Update des World Economic Outlook (WEO) des Internationalen Währungsfonds (IWF) nimmt Österreich im Ranking der reichsten Länder der Welt nach kaufkraftbereinigtem BIP pro Kopf den beachtlichen Platz 15 unter 189 Ländern ein – noch vier Plätze vor Deutschland. Österreich steht international für Wohlstand und soziale Sicherheit. Die schlechte Nachricht folgte wenige Tage später: Im IMD Lausanne World Competitiveness Ranking fiel Österreich in einer Auswahl von 64 Staaten auf Rang 24 ab. 15 Jahre zuvor war man noch auf Rang 11 gereiht.

Dass ein über Jahrzehnte erworbener Wohlstand nicht davor schützt, als Wirtschafts- und Industriestandort mit der Zeit immer mehr an Attraktivität zu verlieren, ist eine schmerzhafte Erkenntnis. Schmerzhaft ist auch der Umstand, dass Länder mit vergleichbarer Größe – wie zum Beispiel Dänemark, Irland und die Schweiz, die im IMD-2023-Ranking die ersten drei Plätze belegen  – Österreich längst den Rang abgelaufen haben.

Die Gründe für den Sinkflug des Industriestandorts Österreich sind laut Experten mannigfaltiger Natur. Nach Ansicht der Industriellenvereinigung (IV) bringen vor allem Diskussionen über Arbeitszeitver­kürzung bei vollem Lohnausgleich, noch mehr Steuern und Abgaben im Höchststeuerland, Skepsis gegenüber Leistung, Wissenschaft und Wirtschaft sowie ein immer enger werdendes bürokratisches Korsett den Standort Österreich unter Druck. „Wir stehen an einer Weggabelung. Ohne unsere heimische Industrie kann der Wohlstand in unserem Land nicht gehalten werden“, sagt IV-Präsident Georg Knill.

Im „Presse“-Podcast nimmt Knill insbesondere zu den Problemfeldern Abgabenlast, Fachkräftemangel und Energie-Infrastrukturausbau Stellung – und mahnt zur Rückbesinnung auf fundamentale Werte, die die Geschichte des Landes in der Vergangenheit positiv geprägt haben.

Zu Gast im „Presse“-Studio

Der Steirer Georg Knill (geboren 1973, verheiratet, 2 Töchter), Absolvent der HTL Weiz (Fachrichtung Maschinenbau/Betriebstechnik), begann im Alter von 20 Jahren seinen beruflichen Werdegang mit Führungsaufgaben innerhalb der KNILL Gruppe. Seit 2002 leitet er gemeinsam mit seinem Bruder Christian Knill die global tätige Unternehmensgruppe, die seit mehr als 300 Jahren im Familienbesitz und im Bereich Energy & Technology mit 30 Unternehmen in 18 Ländern der Welt tätig ist. In der Industriellenvereinigung bekleidete er erstmals im Jahr 2001 eine Funktion, zu Beginn jene des Vorsitzenden der Jungen Industrie Steiermark. Am 18. Juni 2020 wurde Georg Knill als Nachfolger von Georg Kapsch zum Präsidenten der Industriellenvereinigung Bund gewählt. 

(c) Philipp Horak

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