ATP-Tour

Sebastian Ofner: Die verpasste Chance in der Tennisprovinz

Sebastian Ofner.
Sebastian Ofner. Gepa
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Österreichs Nummer eins scheitert in Astana, doch das nächste Karriere-Highlight wartet bereits.

Sebastian Ofner schritt zum Netz, den Blick zum Boden gerichtet. Gerade hatte sich der Steirer, 27, dem französischen Routinier Adrian Mannarino 4:6, 2:6 geschlagen geben müssen und damit die Chance auf sein erstes Finale auf ATP-Level verspielt.

Dabei wäre die kasachische Hauptstadt Astana ein dankbares Pflaster gewesen für einen solchen Karriere-Meilenstein. Ein 250er-Turnier in Zentralasien, gut dotiert zwar, aber sicher nicht das bestbesetzte dieser Kategorie (kein Top-20-Spieler am Start). Ein Außenposten des „Asian Swing“ vor den großen Turnieren in Japan und China.

Ofner hatte sich dort ob des flotten Hartplatzbelags von Beginn an wohlgefühlt, für Aufsehen sorgte vor allem sein am Ende klarer Dreisatzerfolg im Viertelfinale über Dominic Thiem. Mit Marton
Fucsovics (ATP 57) und Alexander Bublik (ATP 35) verabschiedete er weitere namhafte Spieler, im Halbfinale gegen Mannarino (ATP 34) fehlte Ofner dann auch die Kraft, um sich noch einmal aufzubäumen. Clever und geduldig verwickelte ihn der 35-jährige Linkshänder in längere Ballwechsel, frustrierte ihn mit „toten“ Bällen auf die Rückhand – und servierte nach nur gut einer Stunde souverän aus (Finalgegner am Dienstag ist Sebastian Korda).

Neues Hoch

Damit bleibt Dominic Thiem der bisher letzte Österreicher in einem ATP-Finale (Kitzbühel Anfang August), ein Jahr zuvor war Filip Misolic ebenfalls in Kitzbühel der Sprung in ein Endspiel gelungen, beide gingen als Verlierer vom Platz. So liegt der bisher letzte rot-weiß-rote ATP-Titel knapp vier Jahre zurück (Thiem 2019 in Wien), in der Zwischenzeit gewann Thiem aber im Jahr 2020 die US Open (Grand-Slam-Turniere werden nicht von der ATP-Tour, sondern der ITF ausgetragen).

Für Ofner wartet mit dem 1000er-Turnier in Shanghai nun ein weiteres Highlight. Erstmals überhaupt steht er bei einem Masters im Hauptfeld, Gegner ist der Peruaner Juan Pablo Varillas (ATP 67). In der Weltrangliste winkt Ofner, aktuell Nummer 58, der erstmalige Vorstoß in die Top 50. (red.)

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