Medienberichte

Fußball-Spielerinnen belasten Rubiales

Spaniens Torwartin Misa Rodriguez nach ihrer Aussage beim Staatsgerichtshof.
Spaniens Torwartin Misa Rodriguez nach ihrer Aussage beim Staatsgerichtshof. APA / AFP / Pierre-philippe Marcou
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Drei Weltmeisterinnen hätten bestätigt, dass der Kuss gegen Hermosos Willen passiert sei. Auch sei die Spielerin anschließend von Rubiales unter Druck gesetzt worden sein, um ihn zu entlasten.

Im Ermittlungsverfahren zum Kuss-Skandal um Luis Rubiales, den inzwischen zurückgetretenen Chef des spanischen Fußball-Verbandes, hat die Justiz drei Weltmeisterinnen befragt. Alexia Putellas, Kapitänin Irene Paredes und Misa Rodríguez hätten dabei am Montag bestätigt, Jennifer Hermoso sei bei der WM-Siegerehrung gegen ihren Willen von Rubiales auf den Mund geküsst worden. Das berichteten spanische Medien am Montag unter Berufung auf Justizkreise übereinstimmend.

Die Spielerinnen hätten auch bestätigt, dass Hermoso anschließend unter anderem im Teambus und bei einem gemeinsamen Urlaub auf Ibiza unter Druck gesetzt worden sei, um Rubiales zu entlasten, hieß es. Der 46-jährige Ex-Funktionär habe die Fußballerin unter Tränen zu überreden versucht, ein gemeinsames Video zu machen. Die drei Befragten hätten außerdem ausgesagt, sie hätten von Dritten gehört, dass Hermoso unter anderem auch vom damaligen Nationaltrainer Jorge Vilda bedrängt worden sei, damit sie erklärt, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt.

Rubiales droht im Fall einer Anklage eine Haftstrafe

Der zuständige Richter Francisco de Jorge, der gegen Rubiales im Zusammenhang mit dem mutmaßlich aufgezwungenen Kuss wegen sexueller Aggression und Nötigung ermittelt, habe Rodríguez im Staatsgerichtshof in Madrid persönlich befragt und Putellas und Paredes per Videokonferenz angehört. Der nach der WM von Montse Tomé abgelöste Nationaltrainer Vilda wurde für den 10. Oktober vorgeladen. Gegen ihn wird inzwischen ebenfalls ermittelt.

Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss zugestimmt. Die Spielerin erklärte aber, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“. Der Ermittlungsrichter muss entscheiden, ob die Beschuldigten auf die Anklagebank kommen. Rubiales droht in diesem Fall laut Expertinnen und Experten eine Haftstrafe von bis zu vier Jahren. (APA)

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