Der „Essential 8“ kann schon einen Tag auf dem Fahrrad retten: praktisch, klein und universell einsetzbar, auf Wunsch auch mit Zusatzmodul „Coworking 5“ zum Reifenheben.
Man muss das Rad wahrlich nicht jedes Mal neu erfinden, wenn man daran herumschrauben will: Gutes und brauchbares Werkzeug gibt es ja. Spannend, aber auch „tricky“ wird es allerdings, sobald das Schrauben unterwegs stattfindet - und aus dem „wollen“ ein „müssen“ wird: Irgendetwas schleift, wackelt der löst sich, ein Sattel passt nicht - oder ein Reifen muss gewechselt werden: darüber wie oft man da man mit zuwenig, unpassendem oder klobig-unpraktischem Werkzeug fluchend in der Pampa verzweifelte, kann fast jeder und jede Radler:in Opern singen. Aber auch darüber, wie lästig, weil schwer und Platz beanspruchend „echte“ Bike-Tools für unterwegs sind: da die richtige Balance zu finden, ist eine stete Gratwanderung - und umso aufmerksamer reagiert man darauf, wenn ein Hersteller behauptet, das Ei des Columbus gefunden zu haben - und ein Werkzeug vorlegt, das (ganz offensichtlich) in jede Trikottasche passt und nichts wiegt, aber (angeblich) alles kann - und das in „Werkstattqualität“.
Die eierlegende Wollmilchsau also - ein Ding, das einem unterwegs durchaus den Tag retten kann. Wohl auch deshalb nennt sich das Schweizer Startup, das den „Essential 8“ vorlegt genau so: „Daysaver“ nämlich.
Und auch wenn der „Essential“ auf den ersten Blick mehr nach Ur-Ikea-Inbus-Schlüssel als nach einem genialen Alleskönner aussieht, staunen sogar Profis in Werkstätten, was das 33 Gramm leichte Teil alles kann. Oder genauer: Intus hat.
So gut wie alle Inbus-, Torx- und sonstigen Schlüssel-Formate
Denn genau das ist der Clou des adaptiven und hochwertig verarbeiteten „Hakens“, mit dem man auch noch die entlegenste Schraube gut erreicht. Denn im Inneren des Basiselements „verstecken“ sich so gut wie alle Inbus-, Torx- und sonstigen Schlüssel-Formate, die man (obacht:) unterwegs eventuell brauchen könnte: Im Schaft versteckt, magnetisch und schlau ineinander verschachtelt. Freilich: So schlau, dass es beim ersten Mal durchaus eine kleine Denksportaufgabe ist, wie und in welcher Richtung man welchen Kopf genau einsetzen muss - und die Erinnerung daran, gerade nicht gebrauchte Schraubspitzen tunlichst nicht im Gras-Schotter-Mix am Straßenrand abzulegen, kommt auch nicht von ungefähr …
Aber sonst: Wow! Echt super! Der Hebel hebelt verwindungsfrei und ohne Verkanten zwischen Schaft und Einsatz genau dort, wo er soll - auch wenn man mit etwas mehr Kraft rangeht. Und das Format des Teils ist darauf abgestimmt, wirklich überall hin zu reichen: Wer je mit breiteren Universalwerkzeugen versuchte, zwischen Schalt- und Bremshebeln eine Schraube nicht nur zu erreichen, sondern auch zu drehen, weiß derlei zu schätzen.
Reifenheber als passendes Extra
Freilich fehlt dem Essential etwas, ohne das viele Radler das Haus nicht verlassen wollen und sollen: Ein Reifenheber. Also jener „Löffel“ ohne den Ungeübte chancenlos sind, wenn es gilt bei einer Reifenpanne den Mantel von der Felge zu hebe(l)n. Dass der bei den meisten Standard-Toolkits auch nicht inkludiert ist und Viele mit den gängigen Plastikteilen auch nicht umgehen können und die Dinger sehr oft abbrechen oder sogar Reifen, Schlauch oder Speichen zerstören - geschenkt: Ohne ist man eben aufgeschmissen.
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Daysaver hat deshalb ein „Zusatzmodul“ entwickelt. Den „Coworking 5“. Der „schluckt“ den Essential so schlau, dass der nun benötigte Platz in der Trikotasche de facto gleich bleibt - und ist dennoch weit mehr als nur ein Reifenheber. Toll – auch wenn 80 Prozent der potenziellen Nutzer:innen wohl keine Ahnung haben, was Ventilschlüssel, Kettennieter, Speichenschlüssel und Chain-Link-Halter sind. Geschweige denn wissen, wie sie derlei einsetzen könnten: Für „Normalos“ reichen unterwegs zwei Standard-Reifenheber um je 1,50€ absolut aus – auch wenn die natürlich nicht so cool aussehen.
Womit wir dann doch beim „Aber“ wären: So toll, praktisch, schlau, adaptiv und innovativ, hübsch und sogar zusammen immer noch leichten Teile auch sein mögen, ist der Preis durchaus happig: Während man weniger handliches, im Notfall aber doch brauchbares (Marken)-Standard-Werkzeug schon ab 10€ findet, kostet der 33 Gramm leichte Essential 8 alleine schon 45 Euro. In Kombination mit dem „Coworking 5“ dann sogar 77€ – und da verschlägt es dann dann sogar den gerade noch begeisterten Werkstattmechanikern den Atem.