Analyse

Manchester United: Die Farce von Old Trafford

Der letzte verbliebene Käufer: Sir Jim Ratcliffe, Chemie-Milliardär und glühender United-Fan.
Der letzte verbliebene Käufer: Sir Jim Ratcliffe, Chemie-Milliardär und glühender United-Fan. Getty
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Der Kauf und Verkauf von Sportklubs ist für Milliardäre ein lukratives Geschäft. Aber nicht mehr um jeden Preis, wie das Geplänkel um Manchester United zeigt.

Manchester/Wien. Am Ende wurde es dem katarischen Banker wohl zu bunt. Über sechs Milliarden US-Dollar hatte Jassim bin Hamad Al Thani für Manchester United geboten, beinah das Doppelte des aktuellen Marktwerts, und nicht und nicht wollte man dort zu einer Entscheidung kommen.

Schon im Vorjahr hatte die US-Eigentümerfamilie Glazer kundgetan, den Klub verkaufen zu wollen. Die Banker der Raine Group sahen sich nach Käufern um, die Fans im Old Trafford jubelten. Schließlich betrachten die Glazers den englischen Rekordmeister seit jeher als reines Investment, hängten United den damaligen Kaufpreis als Schuldenlast um und sahen dem sportlichen Niedergang seit einem Jahrzehnt tatenlos zu. Heute ist United nur Tabellenzehnter, der letzte Meistertitel gelang 2013, der Mannschaft fehlt ein echter Superstar.

Das Gebot von Al Thani, Chef der Qatar Islamic Bank und Bruder des Emirs, ließ die United-Fans auf eine Renaissance hoffen, es war die Chance, wieder zu Stadtrivalen Manchester City (in Besitz von Abu Dhabi) aufzuschließen. Bedenken wegen Sportswashings gab es nur am Rande. Doch der Verkauf zog sich immer wieder in die Länge – bis die Kataris nun das Handtuch warfen.

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