Porträt

Österreichs jüngster Bürgermeister: Der Junior-Landwirt als Gemeindechef

Florian Hofmann ist eigentlich Landwirt. Mit 23 Jahren wurde er Bürgermeister von Pernersdorf.
Florian Hofmann ist eigentlich Landwirt. Mit 23 Jahren wurde er Bürgermeister von Pernersdorf.Clemens Fabry
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Mit 23 Jahren wurde Florian Hofmann zum jüngsten Bürgermeister Österreichs. Teilen des Pernersdorfer Gemeinderats ist er zu jung. Deshalb steht die Gemeinde vor Neuwahlen.

Florian Hofmann sitzt in seinem Auto und fährt durch den Nebel, der sich an diesem Vormittag beharrlich ins Pulkautal gelegt hat und sich einfach nicht lichten will. „Eigentlich ist man von uns aus in einer Stunde öffentlich in Wien Mitte“, sagt er. „Also, wenn man einmal beim Bahnhof ist.“ Bis dorthin sind es aus seiner Heimatgemeinde Pernersdorf aber dann doch zirka zehn Minuten Fahrt. Auf der Landstraße beschleunigt er leicht. Die Hände, mit denen der 24-Jährige das Lenkrad hält, sehen nicht aus wie die eines Büroangestellten. Solche Hände gehören einem, der viel Zeit an der Luft verbringt, egal ob Hitze oder Frost, der werkt und trägt und hackt und schaufelt. Der Druck dieser Hände hingegen ist, man möchte fast sagen, fachmännisch. Es ist eine wohldosierte Mischung aus freundlicher Verbindlichkeit, Professionalität und Hemdsärmeligkeit, die Hofmann einem jeden bei der Begrüßung zeigt. Man könnte auch sagen: Es ist der typische Händedruck eines Land-Bürgermeisters.

Dieses Amt übt Hofmann seit Juli aus, damals war er 23. Aktuell ist er der jüngste Bürgermeister Österreichs, außerdem Facharbeiter für Landwirtschaft, Weinbau und Kellerwirtschaft. Doch er hat ein Problem: Teile des Gemeinderats im traditionell ÖVP-geführten Pernersdorf finden, er sei zu jung und unerfahren für den Job. Zumindest lautete so die Begründung, als die SPÖ-Mandatare nach Hofmanns Amtsantritt kollektiv ihren Rücktritt erklärten und so Neuwahlen erzwangen. Als Termin dafür hat das Land Niederösterreich Jänner 2024 festgesetzt. Bis dahin ist Hofmann nun jedenfalls Bürgermeister, er kann aber nur das tun, wofür es keinen Gemeinderatsbeschluss braucht.

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