Umfrage

Umfrage zum österreichischen Heer: Schießen sollen die anderen

Das Heer, hier bei einer kürzlich erfolgten Übung in Vorarlberg.
Das Heer, hier bei einer kürzlich erfolgten Übung in Vorarlberg.APA / Comyan / Stiplovsek Dietmar
  • Drucken

53 Prozent finden, dass der Grundwehrdienst zu kurz dauert. Aber nur 31 Prozent der Befragten wollen Österreich im Fall eines Angriffs mit der Waffe verteidigen.

Wien. Das Bundesheer sei wichtig, solle mehr Budget erhalten und junge Leute länger dienen. Selbst wolle man Österreich im Ernstfall aber eher nicht mit der Waffe verteidigen. Das ergab grob zusammengefasst eine Umfrage des Markets-Instituts im Auftrag des Verteidigungsministeriums.

1406 repräsentativ ausgewählte Österreicherinnen und Österreichern ab 15 Jahren wurden dafür um ihre Meinung gebeten. Mit 69 Prozent steht die Mehrheit dem heimischen Heer positiv gegenüber. Für zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) ist das Bundesheer „sehr wichtig“ oder „wichtig“, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr bedeutet (2022 waren es noch 63 Prozent). Mit 81 Prozent Zustimmung wird besonders positiv die Leistung des Bundesheeres bei seinen Einsätzen im Inland wie etwa der Katastrophenhilfe bewertet. Ebenfalls positiv sehen 53 Prozent die Einsätze im Ausland.

Die Mehrheit der Befragten (53 Prozent) ist der Ansicht, dass die Dauer des Grundwehrdienstes von sechs Monaten zu kurz ist. Weniger Befürworter dieser Aussage finden sich unter den jüngeren Personen. Stabil auf hohem Niveau wird die Wichtigkeit der Miliz eingeschätzt: 59 Prozent der Befragten finden, dass die Miliz wichtig für die umfassende Aufgabenerfüllung des Bundesheeres ist.

Mehr Soldaten gewünscht

Weiter im Sinken begriffen ist die Bereitschaft, Österreich im Falle eines militärischen Angriffs mit der Waffe zu verteidigen. Nur noch 31 Prozent sprechen sich dafür aus. 58 Prozent würden das im Fall der Fälle nicht machen, der Rest machte keine Angabe. Dafür sind 53 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Anzahl an Soldaten in Zukunft erhöht werden soll. 30 Prozent sind eher dafür, dass die Anzahl gleich bleibt. Für eine Reduktion sprechen sich 10 Prozent aus.

Die Budgeterhöhung für das Heer genießt in der Bevölkerung Rückhalt. 69 Prozent der Befragten unterstützen sie, 24 Prozent lehnen sie ab. Bei der Frage, ob die Ausgaben für die Landesverteidigung auch in den kommenden Jahren erhöht werden sollen, waren jedoch mit 57 Prozent etwas weniger als im vergangenen Jahr (2022: 63 Prozent) dafür. Zudem rangieren andere Bereiche davor.

Geld für Gesundheit gefordert

Etwa sollten aus Sicht der Befragten die Staatsausgaben vorrangig für Gesundheit (deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr) und Bildung erhöht werden. Aber auch in Pensionen und innere Sicherheit solle in den kommenden Jahren mehr investiert werden. (red./APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.