Cybersecurity

„Cybersecurity ist ein täglicher Marathon“

FAC-CEO Robert Machtlinger: „Die Airlines haben mehr als 13.000 Flugzeugvor- bestellungen getätigt. Und bei jedem Flugzeug sind wir bei irgendeinem System beteiligt.“
FAC-CEO Robert Machtlinger: „Die Airlines haben mehr als 13.000 Flugzeugvor- bestellungen getätigt. Und bei jedem Flugzeug sind wir bei irgendeinem System beteiligt.“Robert Gortana
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FACC. Der Flugzeugzulieferer spürt kräftig Aufwind. Die Produktion ist ausgelastet. In Cybersecurity ist man Best in Class.

Cybersecurity ist ein Marathon. Den läuft man jeden Tag von Neuem und ist nie fertig“, betont FACC-CEO Robert Machtlinger. Und so wie man für einen Marathon viel Zeit investieren und trainieren muss, hat auch der Flugzeugkomponentenhersteller FACC viel in seine Sicherheitssysteme und seine IT-Mannschaft investiert: „Das kostet uns jährlich einen zweistelligen Millionenbetrag. Aber es ist sehr gut investiertes Geld“, sagt Machtlinger. Dadurch sei FACC heute im Cybersecurity-Bereich Best in Class.

FACC kennt aber auch stürmische Zeiten, als es vor knapp zehn Jahren einen Cybercrime-Vorfall im Unternehmen gab, der das Unternehmen viel Geld kostete. Man habe schon damals viel Wert auf IT-Sicherheit gelegt, „weil FACC ein Innovationsunternehmen ist und wir von Erfindungen unser Geschäft ableiten“, betont Machtlinger. „Nach diesem Vorfall haben wir signifikant nachgeschärft.“ Alle Prozesse würden mit externer Beteiligung und Spezialisten aus dem In- und Ausland gecheckt.

Die IT-Mannschaft wurde signifikant ausgebaut, eine zweite Security wurde im Unternehmen aufgebaut. „Mit Leuten, die aus dem militärischen Umfeld kommen und einen gänzlich anderen Zugang zu kriminellen Handlungen haben als ein Hardwaretechniker. Sie sehen Schwachstellen, die andere nicht sehen“, erzählt Machtlinger. „Die beiden Teams fordern und fördern sich gegenseitig.“ Mehr will der FACC-Chef aber nicht sagen, denn das Bedrohungspotenzial ist heute um ein Vielfaches größer als damals.

Natürlich hat FACC auch einen CSO, einen Chief Security Officer, der direkt an der Geschäftsleitung hängt – und zwar am CFO. „Wir haben das absichtlich von mir getrennt, weil ich als Person exponiert bin, viel unterwegs bin, in der Öffentlichkeit stehe“, sagt der CEO.

Flott unterwegs

So sicher, wie sich FACC bei der Cybersecurity aufgestellt hat, schaut der Innviertler Flugzeugkomponentenbauer in die Zukunft. „Wir haben derzeit einen fixen Auftragsbestand von 5,8 Milliarden Euro in den Büchern und sind damit für die nächsten fünf bis acht Jahre ausgelastet“, freut sich Machtlinger. Somit kann die Wirtschaftskrise FACC aktuell wenig anhaben. „Die Luftfahrzeugbranche schwimmt derzeit gegen den Strom und boomt, weil die Leute nach Covid wieder reisen, auch geschäftlich. Die Airlines haben mehr als 13.000 Flugzeugvorbestellungen getätigt. Bei jedem Flugzeug sind wir bei irgendeinem System beteiligt“, sagt Machtlinger. FACC sei Partner der renommierten Luftfahrtunternehmen von Boeing über Airbus bis Rolls Royce. Jede Minute starte irgendwo in der Welt eine Maschine mit Bauteilen der Innvierter.

Durch die hohe Nachfrage sind Machtlinger und FACC ständig dabei, neue Leute zu suchen. „Wir haben im vergangenen Jahr 600 neue Mitarbeiter aufgenommen und planen im nächsten Jahr, 300 bis 500 weitere aufzunehmen.“ FACC ist dabei sehr Österreich-treu. Von seinen rund 3500 Beschäftigten sind 3000 in Österreich. Fünf Werke hat das in Ried/Innkreis beheimatete Unternehmen in Oberösterreich, ein Produktionswerk ist in Kroatien, darüber hinaus gibt es noch neun weitere internationale FACC-Standorte.

Umsatzmäßig befindet sich FACC auch auf einem Höhenflug. „Wir wollen 2025 größer sein als vor der Covid-Krise“, sagt Machtlinger. Damals verbuchte man knapp 800 Millionen Euro. Dann kam der Covid-bedingte Absturz auf rund 500 Millionen. Im Vorjahr ist FACC um 22 Prozent gewachsen, heuer stehen die Prognosen bei 15 Prozent plus. „Das bedeutet 100 Umsatzmillionen zusätzlich.“

FACC
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Rund 3500 Beschäftigte zählt der Flugzeug-Komponentenbauer FACC. Produziert werden von Gepäckablagen bis zu Winglets. Es gibt praktisch kein Flugzeug, wo nicht ein FACC-Teil verbaut ist.
Rund 3500 Beschäftigte zählt der Flugzeug-Komponentenbauer FACC. Produziert werden von Gepäckablagen bis zu Winglets. Es gibt praktisch kein Flugzeug, wo nicht ein FACC-Teil verbaut ist.FACC

»„Wir sind bei jedem Flugzeug bei irgendeinem System beteiligt. Wir haben dadurch einen Auftragsbestand von 5,8 Milliarden Euro in den Büchern und sind damit für die nächsten fünf bis acht Jahre ausgelastet.“«

Robert Machtlinger

CEO FACC AG

FACC AG

FACC ist ein Flugzeugkomponentenhersteller mit Sitz in Ried im Innkreis (OÖ), gegründet 1989 als Spin-off von Fischer Ski. Heute ist FACC ein weltweiter Schlüsselspieler der Luftfahrt- und Raumfahrtbranche mit 3500 Beschäftigten an 15 internationalen Standorten.


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