Architektur und Design

Nordbahnareal Wien: Dieser Tanker bietet Platz für alle(s)

Etwa 200 Menschen haben sich in der HausWirtschaft genossenschaftlich organisiert.
Etwa 200 Menschen haben sich in der HausWirtschaft genossenschaftlich organisiert.Foto: Luiza Puiu
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Im Nordbahnareal, einem der größten inneren Stadtentwicklungsgebiete Wiens, steht
die HausWirtschaft. Ein Ort zum Wohnen und Arbeiten unter einem Dach.

Von außen sieht es ziemlich wuchtig aus: ein Haus wie ein Tanker auf einem annähernd dreieckigen Grundstück. Acht Geschoße, eierschalenfarbene Lochfassade, ein paar Balkone. Die HausWirtschaft vereint Wohnen und Arbeiten unter einem Dach und ist bei Weitem das größte, komplexeste Baugruppenprojekt, das das einschlägig spezialisierte Büro Einszueins Architektur je realisierte: Sie bildet eine neue Kategorie.

Der kompakte Baukörper ist energetisch effizient, gewinnt mit jedem Meter und wird innen richtig schön: Zwei zentrale Atrien machen aus der Grundstückstiefe einen Gewinn. Sie erhellen die Arbeitsflächen in den unteren drei Geschoßen und die umlaufenden Laubengänge in den fünf Wohnebenen darüber. Deren Regelgeschoß mit Ein- bis Fünfzimmertypen wurde partizipativ mit der Bewohnerschaft geplant.

Urbane Wildnis zähmen

Die HausWirtschaft steht im 85 Hektar großen Nordbahnhofsareal. Bis 2026 sollen dort 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätze entstanden sein. Das Areal ist eines der größten inneren Stadtentwicklungsgebiete Wiens. Das letzte 32 Hektar große Teilgebiet, das Nordbahnviertel, ist noch am Werden. Dessen städtebauliches Leitbild „Freie Mitte – vielseitiger Rand“ stammt vom Planungsteam StudioVlayStreeruwitz, Agence Ter und Traffix. Es beruht darauf, die urbane Wildnis, die zwischen der Schnellbahntrasse im Westen und dem denkmalgeschützten Wasserturm im Osten entstanden war, zu zähmen und dem Neubaugebiet als „freie Mitte“ zu erhalten. Der Preis dafür ist eine hohe Dichte von 2,1 bis 5,4 am Rand.

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