Wirtschaft

„Alle Sicherungen durchgebrannt“: Ex-Kanzler Kern rügt Deutschland

Christian Kern
Christian KernAPA / Comyan / Helmut Fohringer
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Deutschland stehe an der Schwelle zur schleichenden Deindustrialisierung, warnt der frühere österreichische Bundeskanzler Christian Kern.

Ex-Bundeskanzler Christian Kern rechnet in einem Gastbeitrag für die „Bild-Zeitung“ mit der deutschen Politik ab. „Ich sehe die Entwicklung in Deutschland mit großem Bedauern – als Ex-Politiker und als Aufsichtsratschef eines hoch spezialisierten deutschen Unternehmens. Man hat das Gefühl, dass die Deutschen nicht nur das Fußballspielen verlernt haben“, heißt es darin. Deutschland stehe selbst verschuldet an der Schwelle zur schleichenden Deindustrialisierung.

„Man hätte über mehr als ein Jahrzehnt zu besten Zinskonditionen das Land und seine Infrastruktur bei Verkehr, Bahn, Telekommunikation und Bildung zukunftsfähig machen können. Das ist nicht geschehen und sollte nun auf einen Schlag nachgeholt werden. Offensichtlich scheitert das gerade grandios. Es scheint, als seien alle Sicherungen durchgebrannt: Die Zukunftschancen und Zukunftsjobs werden verspielt“, schreibt der Aufsichtsratschef einer Glasmanufaktur für die Solar-Industrie. Und: „Wir wollten 150 Millionen Euro investieren und die Kapazitäten verdoppeln. Nun ist nicht nur das in Gefahr, nun wankt alles.“

Kern betont außerdem, dass es sich nicht nur um ein deutsches Problem handle: „Deutschland ist die Lokomotive, die nicht ausfallen darf.“ (Red.)

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