„Presse“-Gespräch

Rohstoffabbau in Peru: „Wir fühlen uns ohnmächtig“

„Wer wählt in diesem Land schon eine Frau, die sich für die Rechte anderer Frauen einsetzt?“ Rocío Silva Santisteban im August auf Besuch in Wien.
„Wer wählt in diesem Land schon eine Frau, die sich für die Rechte anderer Frauen einsetzt?“ Rocío Silva Santisteban im August auf Besuch in Wien.Jana Madzigon
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Die Welt ist hungrig nach Rohstoffen, Mensch und Umwelt in Peru zahlen den Preis dafür. Wer schützt sie? Menschenrechtsaktivistin Rocío Silva Santisteban spricht mit der „Presse“ über die vielen Krisen in ihrem Land.

Als die Bagger kommen, werfen sich Máxima Acuña de Chaupe und ihre Tochter auf den erdigen Boden. Sie hindern sie am Weiterkommen, sie wollen nicht, dass sie ihr Haus abreißen und sie von ihrem Stück Land in der Region Cajamarca im Norden Perus vertreiben.

Sie sind in einen Rechtsstreit verwickelt: Die siebenköpfige Familie gegen Regierung und ein Unternehmen, das ihr den Boden unter den Füßen wegziehen will. Oder vielmehr das Gold, das darunterliegt. Máxima ist eine kleine, zierliche Bäuerin, aber wie sie da gegen die Maschinen auftritt und sich damit mit der größten Minengesellschaft des Landes, Yanacocha, anlegt, wirkt sie stark. Sie bleibt standhaft gegenüber den Aggressionen der Polizei, den Angeboten des Konzerns, die sich in Einschüchterungsversuche und Drohungen verwandelt haben. Sie beharrt auf der Gültigkeit ihrer Erwerbsurkunde, bekommt Unterstützung von Nachbarn und Dorfbewohnern, die gegen das große Minenprojekt und für die Rechte der Bevölkerung demonstrieren. Am Ende gewinnt sie. (2016 auch den Goldman-Preis für ihren Einsatz)


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