WTA-Tour

Gesucht: Eine neue Chefin für das Damentennis

WTA-Chef Steve Simon macht Platz.
WTA-Chef Steve Simon macht Platz. Getty
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Nach turbulenter Saison räumt Steve Simon den Posten als CEO der WTA-Tour.

Steve Simon war zuletzt immer mehr in die Kritik geraten, die am Dienstag verlautbarte Neuaufstellung an der Spitze der Damentennistour WTA soll damit aber offiziell nichts zu tun haben. Der US-Amerikaner, 68, wird den Posten des CEO räumen, aber als Chairman weiterarbeiten. Die Suche nach einem CEO läuft, Simon erklärte, man würde eine weibliche Kandidatin präferieren.

Simon stand acht Jahre lang an der Spitze des Damentennis. Er überzeugte vor allem mit seiner Haltung gegenüber China, als er nach Verschwinden der Profispielerin Peng Shuai alle Aktivitäten im Land stoppte. Zwei Jahre später beendete er den aus seiner Sicht erfolglosen Boykott, seit heuer trägt die WTA wieder Turniere in China aus. Zuletzt liebäugelte Simon damit, die WTA Finals nach Saudiarabien zu vergeben. Das Saisonfinale fand schließlich in Cancún in Mexiko statt und wurde wegen organisatorischer Mängel zu einem Desaster.

Auch die Spielerinnen waren über die WTA-Führung zunehmend frustriert. Im Oktober kritisierten zahlreiche Stars in einem Schreiben an Simon die Entwicklungen im Damentennis. Sie fordern höhere Preisgelder, bessere Turnierplanung, bessere Kinderbetreuung und mehr Mitspracherecht. Ein Treffen mit Simon in Cancún soll ergebnislos geblieben sein.

In Finanznot?

Meldungen über eine prekäre finanzielle Situation der WTA wegen Coronapandemie und China-Boykott sowie angeblich wenig einträglicher TV-Rechte und Ticketverkäufe dementierte Simon stets. Vielmehr wurde das Ziel von gleichen Preisgeldern wie bei der Herrentour ATP ausgegeben. Im März hatte Simon den Einstieg von CVC Capital, bekannt als ehemaliger Formel-1-Eigentümer, verkündet – als einen Schritt zu einem möglichen Zusammenschluss von WTA und ATP, um den es aber wieder ruhig geworden ist.

In seiner Rolle als Chairman werde sich Simon nun vor allem den Bereichen Strategie, Entwicklung und neue Märkte widmen, teilte die WTA mit. (joe)

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