Hirt on Management

Was Manager von Karl dem Großen lernen können

Karl der Große
Karl der Große(c) imago
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Kolumne "Hirt on Management": Folge 215. Führungserkenntnisse aus dem Leben des ersten westeuropäischen Kaisers des Mittelalters – Teil 3.

In einer Welt, die von modernen Managementprinzipien geprägt ist, können Manager und Managerinnen von Kaiser Karl dem Großen (747-814) überraschend zeitlose Lektionen lernen.

Ganzheitliche Führung

Ein herausragendes Beispiel, wie Karl der Große politische, religiöse, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte in seiner Führung ganzheitlich integrierte, ist die sogenannte „Karolingische Renaissance“.

Dieser kulturelle Aufschwung, der im 8. und 9. Jahrhundert stattfand, war eng mit Karls Bemühungen verbunden, sein Reich zu festigen und zu stärken.

  1. Politisch: Karl der Große führte eine Politik der zentralisierten Herrschaft, indem er ein effizientes Verwaltungssystem etablierte. Er teilte das Reich in Grafschaften auf, ernannte loyale Grafen und förderte die Verbindung zwischen den zentralen Machthabern und den Provinzen.
  2. Religiös: Karl pflegte enge Beziehungen zur Kirche. Er unterstützte Reformen im kirchlichen Leben und war ein entschiedener Förderer der Bildung im Klosterwesen. Die Zusammenarbeit mit der Kirche diente nicht nur religiösen, sondern auch politischen Zwecken zur Legitimierung seiner Herrschaft.
  3. Wirtschaftlich: Karl der Große förderte wirtschaftliche Stabilität durch den Ausbau des Handels und die Schaffung einheitlicher Münzen. Seine politischen Entscheidungen hatten oft wirtschaftliche Auswirkungen, und er versuchte, ein einheitliches Wirtschaftssystem für das gesamte Reich zu etablieren.
  4. Kulturell: Die Karolingische Renaissance war ein Höhepunkt kultureller Blüte unter Karl dem Großen. Er förderte Bildung und Kunst, gründete Schulen und lud Gelehrte wie Alkuin von York an seinen Hof ein. Die Erhaltung antiker Schriften und die Schaffung neuer Werke trugen zur kulturellen Identität des karolingischen Reiches bei.

Das Wichtigste in Kürze

Die Integration dieser Aspekte zeigt, wie Karl der Große eine umfassende Vision für sein Reich hatte, die politische Stabilität, religiöse Unterstützung, wirtschaftliche Entwicklung und kulturelle Blüte miteinander verband. Diese ganzheitliche Perspektive kann Managern und Managerinnen helfen, umfassendere und nachhaltigere Unternehmensstrategien zu entwickeln.

In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns mit dem Jahresstart für Manager. Wie sich Managerinnen und Manager auf den Start in das neue Jahr vorbereiten.

In „Hirt on Management“ beantwortet Michael Hirt, Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor alle 2 Wochen Fragen von ManagerInnen zu herausfordernden Situationen und kritischen Managemententscheidungen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 28. Dezember 2023 zur Frage: Der Jahresstart für Manager.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 2. November 2023 zum Thema: Stoische Philosophie für Manager*innen.

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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