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Dorotheum

Top-Preise und Rekorde

Der wunderbare Franz-Josephs-Saal ist der perfekte Rahmen für die dargebotenen Kunstwerke des Dorotheums.
Der wunderbare Franz-Josephs-Saal ist der perfekte Rahmen für die dargebotenen Kunstwerke des Dorotheums.Raimo Rumpler
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Auktionsjahr. Das Jahr 2023 war für das Dorotheum ein sehr erfolgreiches. Bietende aus 90 Ländern waren bereit, für über 3500 Werke hohe Summen zu bieten.

Nach dem Rekordjahr 2022 kann das Dorotheum auch 2023 auf ein erfolgreiches Auktionsjahr zurückblicken. Erwartet wird das zweitbeste Ergebnis in der Firmengeschichte. Bietende aus 90 Ländern wetteiferten um Werke von über 3500 Künstlerinnen und Künstlern. Internationale Top-Zuschläge prägten 2023: Osman Hamdi Beys Gemälde „Ein Blick in den Spiegel“ rangiert an der Spitze der Verkaufscharts. Die Darstellung einer jungen Dame in opulentem Interieur wurde in der Frühjahrsauktion Gemälde des 19. Jahrhunderts für 1,275 Millionen Euro versteigert. Einen Top-Preis von 520.000 Euro erzielte das Dorotheum für ein venezianisches Genrebild des Malers Eugen von Blaas.

Besonders großes Bieterinteresse – im Saal und via Live Bidding – sowie eine hervorragende Verkaufsquote bestimmten die Auktionen Moderne und Zeitgenössische Kunst. Mit 875.000 Euro reüssierte ein mattschwarzes „Concetto Spaziale“ (Raumkonzept) Lucio Fontanas. Die seltene, vierteilige Kugelschreiber-Arbeit von Alighiero Boetti, „non parto non resto“, wurde mit 650.000 Euro honoriert. Italienische Kunst stand insgesamt hoch im Kurs, so etwa Emilio Vedovas abstraktes Bild „Per la Spagna“, Enrico Castellanis „Superficie bianca“ von 1983 oder Salvos „La Valle“.

Einen besonderen Schwerpunkt bildete österreichische und deutsche Kunst. So war es auch ein Jahr für Zero-Urgestein Hans Mack: Auf eine knappe halbe Million Euro hochgesteigert wurde die frühe, 1965 entstandene Pastellarbeit „Quartett“. Seine ebenfalls das Farbspektrum des Lichts thematisierende, unbetitelte Leinwand erreichte hervorragende 452.000 Euro, seine „Schwarzen Berge“ 367.250 Euro. Mit 182.000 Euro honoriert wurde die „Burgundy Mouse 2“ von 2014, ein Weltrekordpreis für ein Gemälde von Gottfried Helnwein. Auch 2023 gab es wieder zahlreiche Weltrekorde, unter anderem für eine Arbeit des Arte-Povera-Pioniers Piero Gilardi.

Hervorragende Preise erzielten auch Werke der Protagonisten der österreichischen Kunst: 202.800 Euro erreichte eine für die international renommierte Künstlerin Martha Jungwirth typische „seismographische“ Arbeit auf Karton. Starke Nachfrage herrschte unter anderem für Arbeiten von Franz West, Otto Zitko, Arnulf Rainer oder Hermann Nitsch.

Kühl und modern

Bei der heimischen Moderne punktete neben Highlights wie Klimt-Werken aus der Sammlung Otto Glaser und Tirol-Motiven von Alfons Walde auch Franz Sedlacek: „Der Zauberer und der Harlekin“ ging für 309.400 Euro in neuen Besitz über. Die distanziert unterkühlte Bildsprache verbindet Sedlacek mit Arbeiten des deutschen, am Bauhaus ausgebildeten Industriemalers Carl Grossberg. Dessen unbetitelte Gebäudeansicht markiert mit 221.000 Euro das zweithöchste Auktionsergebnis für ein Werk dieses Künstlers. Für ein 1904/05 entstandenes Ölbild von Alexej von Jawlensky mit der Darstellung eines gedeckten Tisches wurden 706.250 Euro ausgelegt. Zwei Ergebnisse von Gemälden des Giorgio de Chirico ließen aufhorchen: 286.000 Euro für eine Venus, knapp 300.000 Euro für eine Venedig-Ansicht. Eine der seltenen Frauen in der Altmeisterwelt stand im Mittelpunkt der Frühjahrsauktion. Mit 624.000 Euro konnte das Gemälde „Judith und Holofernes“ von Fede Galizia seine Erwartungen verdoppeln. Das bisher unbekannte Meisterwerk von musealer Qualität ist eine wichtige, signierte Wiederentdeckung dieser Künstlerin.

Von Wien bis ins Weltall

Höchst erfolgreich versteigert wurden österreichische Privatsammlungen, unter anderem das Interieur einer Wiener Villa und eine steirische Sammlung. Ebenso bestens vermittelt wurden internationale Kollektionen, darunter die exzellente Fotokollektion des Pariser Weltraumhistorikers Victor Martin-Malbouret mit raren Vintage-Aufnahmen der NASA aus der Zeit der frühen Raumfahrt. Ebenso auktioniert wurde eine Auslese an klassizistischen Möbeln des renommierten Händlers Otto von Mitzlaff sowie die Gemäldesammlung Schloss Langenstein.

23 Benefizauktionen

Neben der Sponsortätigkeit des Dorotheum für Kunstinstitutionen und Museen sowie für die Vienna Art Week lag 2023 großes Augenmerk auf der Durchführung von 23 Benefizauktionen.

Fokus online

Die Popularität von Online-Auktionen ist weiter ungebrochen. So steht der kontinuierliche Ausbau der digitalen Aktivitäten neben dem Ausbau der Sparte Moderne und Zeitgenössische Kunst weiter auf der Agenda des größten Auktionshauses im deutschsprachigen Raum. Im Frühjahr feierte das Dorotheum 20 Jahre Düsseldorf, im Herbst beging auch die Münchener Repräsentanz ihr 20-Jahr-Jubiläum. Mit dem 2022 eröffneten Standort in Hamburg zeigt das Dorotheum in Deutschland seine Präsenz. Kunstmarkt-Profi Bernhard Brandstätter verstärkt nun in seiner Funktion als Head of Modern and Contemporary Art diesen bedeutenden Auktionsbereich.

Martha Jungwirth, Ohne Titel, erzielter Preis 202.800 Euro.
Martha Jungwirth, Ohne Titel, erzielter Preis 202.800 Euro.beigestellt
Fede Galizia, Judith mit dem Kopf des Holofernes, 624.000 Euro.
Fede Galizia, Judith mit dem Kopf des Holofernes, 624.000 Euro.beigestellt

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