Germanistik

Eine Prachtbibel wirft viele Fragen auf

Die Vertreibung aus dem Paradies. Die kunstvollen Bilder gelten als gut erforscht, Text und Übersetzungsgeschichte weniger.
Die Vertreibung aus dem Paradies. Die kunstvollen Bilder gelten als gut erforscht, Text und Übersetzungsgeschichte weniger.http://data.onb.ac.at/rec/AC13951389 / Österr. Nationalbibliothek
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Die um 1400 entstandene Wenzelsbibel ist die erste bekannte wortgetreue Übersetzung des Alten Testaments ins Deutsche. Ein Salzburger Forschungsprojekt arbeitet an einer digitalen Edition der Prachthandschrift.

Sie ist in den Jahren 1390 bis 1400 entstanden, nie fertiggestellt worden und gilt als eine der prachtvollsten Handschriften des Spätmittelalters: die sogenannte Wenzelsbibel. Während die mehr als 600 kunstvollen Miniaturbilder dieser Handschrift mittlerweile recht gut erforscht sind, ist das Wissen über den Text, seine Übersetzungsgeschichte und den oder die Verfasser noch recht dünn.

Das zu ändern und den Text der Wissenschaft einfacher zugänglich zu machen, hat sich ein Team rund um den Germanisten Manfred Kern von der Uni Salzburg zum Ziel gesetzt. Der Wissenschaftler arbeitet in einem interdisziplinären ­Forschungsprojekt an einer digitalen Gesamtedition der Wenzels­bibel. Die Österreichische Nationalbibliothek ist Partner. Dort wird die Prachthandschrift, die zum Unesco-Weltdokumentenerbe gehört, aufbewahrt, eine Pilotversion ist unter edition.onb.ac.at schon digital zugänglich.

Die ersten fünf Bücher Mose

„Das Gesamtprojekt umfasst ein digitales Faksimile – also eine originalgetreue Wiedergabe der Handschrift –, eine Transkription, eine Edition des Gesamttextes samt Kommentierung sowie eine systematische Bildbeschreibung und Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Texten und Bildern“, erläutert Kern. In einem ersten Schritt arbeitet das Team an der Ausgabe der ersten fünf Bücher Mose, ein Projekt, das vom Land Salzburg im Rahmen von „Digital Humanities“ gefördert wird. Ein Folgeprojekt soll dann die gesamte Handschrift aufarbeiten.

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