Kolumne

Wer glaubt ans Christkind?

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 523. Warum man nicht einfach so „dankbar“ sein kann.

Es wird selten im Jahr so viel gelogen wie rund um Weihnachten. Da wird beispielsweise vorgegeben, man würde sich gern vor dem Fest noch einmal persönlich treffen. Wissend, dass sich das nicht ausgehen kann und man auch im nächsten Jahr eher nicht Zeit finden wird.

Und bei jeder besseren Weihnachtsfeier ist immer irgendjemand – Achtung, Sprechblase – „froh und dankbar“ in einer der wohlklingenden Ansprachen.

Gut, froh sein, das kann und darf man überall und jederzeit. Aber dankbar? Wem oder was, möchte man den Sermon unterbrechend dazwischenfragen?

Echter Dank, meint Sprechblase-Leser Karl G., „erfordert einen personalen Adressaten“. Man kann den Mitarbeitenden dankbar sein, dass sie so brav gehackelt haben, der Konkurrenz, weil sie geschlafen hat, oder allenfalls dem Christkind. Glaubwürdig ist das aber fast nur, wenn man ans Christkind glaubt.

michael.koettritsch@diepresse.com

In der „Sprechblase“ spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts „Management & Karriere“ in der „Presse“, wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Management- und Business-Sprechs auf und nach.

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