Mein Samstag

An selbst erfundene Orakel glaube ich am liebsten

Bevor wir das Jahr 2024 anbrauchen: Wie man zu Silvester für schöne Verheißungen sorgen kann.

Das Schönste am Jahresende ist dieser feierliche, abschließende Charakter, den die Tage haben: Wir erinnern uns an die guten Dinge, die uns 2023 passiert sind, und lassen die schlechten hinter uns. Um ein allerletztes Mal ein Weihnachtslied zu bemühen: „I know there’s been pain this year, but it’s time to let it go“, singt Ed Sheeran in seinem kitschtriefenden „Merry Christmas“. Ja, wann kann man denn auch pathetisch und sentimental sein, wenn nicht jetzt?

Es ist, wie eine To-do-Liste herzunehmen, sich über die abgehakten Punkte zu freuen, die nicht abgehakten kurz zu betrachten und den Zettel wegzuschmeißen. Zeit für ein neues Blatt. Vor uns liegt ein noch nicht angebrauchtes Jahr – und auch wenn man weiß, dass sich viel von dem, was man sich für 2024 vornimmt und erträumt, nicht erfüllen wird: Noch wirkt der Zauber der Verheißung. Mancher Vorsatz wird leicht zu erfüllen sein (in meinem Fall zum Beispiel: mehr Glitzer tragen. Glauben Sie mir, es macht glücklich!). Für manchen reicht es, dass man sich daran erinnert, wie man leben möchte (mehr Brunch-Vormittage mit Freunden, die bis Mitternacht dauern). Und manchen Vorsatz wird man sicher bald über Bord werfen (wieder so fit werden wie mit 17).

Nicht alles kann man planen, aber viel. Sogar (vermeintlich) höhere Mächte lassen sich beeinflussen. Nachdem ich ein bisschen genervt war, weil bei mir beim Bleigießen immer ein Staubsauger herausgekommen ist, habe ich mit Freundin B. ein eigenes Orakel entwickelt, mit dem wir schon einige Silvesterrunden erheitert haben: Auf Zettelchen tippten wir Satzteile, die sich beliebig kombinieren ließen, und losten damit für jeden eine persönliche Prophezeiung aus. Mit Ankündigungen wie „Du wirst unorthodoxe Dienstreisen machen“ und „Du wirst wunderschöne Bärte streicheln“ kann das neue Jahr gut beginnen.

E-Mails an: katrin.nussmayr@diepresse.com

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