Interview

August Starek über Beckenbauer: „Franz war einer zum Herzeigen, ein Aushängeschild“

Autokorso durch die Münchener Innenstadt in Juni 1969: Franz Beckenbauer zeigt die Nelke, auch August Starek ist an Bord als deutscher Meister.
Autokorso durch die Münchener Innenstadt in Juni 1969: Franz Beckenbauer zeigt die Nelke, auch August Starek ist an Bord als deutscher Meister.imago sportfotodienst
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August Starek spielte von 1968 bis 1970 mit dem im Alter von 78 Jahren verstorbenen Franz Beckenbauer beim FC Bayern. Gemeinsam wurden sie Meister und zuletzt sah man sich noch bei Golfevents der Beckenbauer-Stiftung. Er erinnert sich an die Anfänge eines Liberos, der „schnelle Autos liebte“, das Spiel und den deutschen Fußball veränderte.

Die Presse: Sie haben einst mit Franz Beckenbauer zusammengespielt bei den Bayern. Wie war er denn so, als Spieler und Kollege?

August Starek: Es waren zwei Jahre, ja, es war der Beginn seiner Karriere eigentlich. Er war noch nicht so dominant, alles überragend. Er war in der Abwehr, spielte als Libero, er hat sich darauf konzentriert. Doch man merkte schnell bei seiner Entwicklung, dass er das Spiel verändert. Er kam immer öfter nach vorne, hat mit Gerd Müller super harmoniert. Beckenbauer war ein lockerer Bursche, der schnelle Autos liebte, nett angezogen war und eine sehr attraktive Frau hatte. Da stimmte alles.

PR-Termin der Bayern: August Starek und Franz Beckenbauer.
PR-Termin der Bayern: August Starek und Franz Beckenbauer.imago sportfotodienst

Sie kannten sich aber schon vor der gemeinsamen Zeit bei Bayern?

Kennengelernt haben wir uns, als Rapid 1967 gegen die Bayern im Europacup gespielt hat. Es war im Viertelfinale, in Wien haben wir mit 1:0 gewonnen, ich habe das Tor geschossen. In München haben wir in der Verlängerung leider mit 0:2 verloren. Bayern gewann den Cup der Cupsieger dann im Finale gegen Glasgow Rangers. Ich wechselte daraufhin zu Nürnberg und wurde deutscher Meister, habe gegen Bayern wieder sehr gut gespielt. Wahrscheinlich haben sie mich dann deshalb geholt. Es war gut: Nürnberg ist abgestiegen und ich wurde mit Beckenbauer, Gerd Müller etc. Meister und Cupsieger. Es war ein extremer Lauf für mich aus sportlicher Sicht.

WM-Qualifikation, 1969: Starek blockte Beckenbauer ab.
WM-Qualifikation, 1969: Starek blockte Beckenbauer ab.imago sportfotodienst

Merkte man da schon, dass er mit Rhetorik, Auftritt und Persönlichkeit alle andern überstrahlt?

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