Handynutzung: „Cowboy-Gang“ fördert Arthrose

Wie wir beim Telefonieren gehen, wirkt auf unsere Gelenke.
Wie wir beim Telefonieren gehen, wirkt auf unsere Gelenke.(c) imago/Westend61 (Uwe Umstätter)
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Das angepasste Gangbild hilft, Stürze zu vermeiden. Aber die Knorpel leiden.

Es ist mittlerweile für viele selbstverständlich geworden: Die täglichen Wege werden genutzt, um am Smartphone Nachrichten zu schreiben oder Social-Media-Apps zu checken. Dass das nicht nur im Moment gefährlich ist, weil die Aufmerksamkeit nicht dem Verkehr oder Hindernissen gilt, sondern auch langfristig zu bleibenden Schäden führen kann, haben Forscherinnen und Forscher der FH Campus Wien gezeigt (Heliyon). Ihre Ergebnisse aus dem Bewegungslabor sind eindeutig: Gleichzeitiges Gehen und Handytippen wirkt sich auf Gang und Gelenke aus.

Rechenübung am Laufband

„Der Körper schaltet bei der Nutzung des Smartphones in eine Art Sicherheitsmodus“, erklärt Projektleiter Sebastian Durstberger, Forschender am FH-Kompetenzzentrum Indication. „Während die Schrittgeschwindigkeit abnimmt, kommt es zu einer Zunahme der Schrittbreite.“ Dieser „Cowboy-artige“ Gang senkt zwar die Sturzgefahr, führt jedoch zu einer höheren Belastung auf der Außenseite des Kniegelenks. Sind Knorpel und Meniskus dieser Haltung über Jahre hinweg ausgesetzt, können sie an Belastbarkeit verlieren. Im schlimmsten Fall, so Durstbergers Prognose, rufe das eine Arthrose hervor.

27 Probandinnen und Probanden ließ sein Team für die Studie auf einem Laufband vor einer 180-Grad-Leinwand mit virtueller Umgebung inklusive Alltagsgeräuschen gehen. Ihre Aufgabe: Rechenaufgaben lösen – einmal im Kopf, einmal am Smartphone. Kleine Marker am Körper visualisierten ihre Bewegungen als Echtzeit-3-D-Modell und werteten die Gelenkbewegungen sowie dabei entstehende Kräfte aus. Gleichzeitig zeichneten Messplatten auf, wie die Füße aufgesetzt und belastet wurden. (APA/cog)

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