Dominic Thiem unterlag in der ersten Runde der Australian Open mit 3:6, 5:7, 7:6 (7/5), 7:5, 3:6 gegen den Kanadier Félix Auger-Aliassime. Es bleibt dabei: Thiem wirkt fit, spielt gute Bälle, schlägt jedoch zu viele Fehler und kassiert gar schnelle Breaks.
Es bleibt dabei: Dominic Thiem sucht weiterhin sein Glück. Was schon bei der Niederlage in Brisbane gegen Rafael Nadal zu sehen war, wiederholte sich nun auch beim Auftakt der Australian Open.
Der Österreicher, 30, zeigte teils sehr gutes Tennis, streute dazwischen unerzwungen-haarsträubende Fehler ein, ließ dem Kanadier Félix Auger-Aliassime zu viel Zeit und Platz, verlor seinen Rhythmus, fand ihn wieder und nach zwei Sätzen Rückstand in die Partie zurück. Und, verlor doch nach knapp fünf Stunden, weil sein Gegner den längeren Atem, die genaueren Schläge und mehr Reichweite hatte am Netz und an der Grundlinie. Thiem verlor mit 3:6, 5:7, 7:6, 7:5 und 3:6.
Auffällig war, wie fit Thiem in Melbourne eigentlich wirkte. Er zeigte Sprints, schnelle Reaktionen, mitunter glänzte die Vorhand mit exakten Schlägen und er hielt bei diesem 5-Stunden-Epos mit dem 23-jährigen Kanadier (gewann einen Einzel- und Doppel-Grand-Slam-Titel als Junior, 2015 gewann er als 14-Jähriger auf der ATP Challenger Tour) lange mehr als nur mit. Er gab nicht auf, als er schon mit zwei Sätzen zurücklag und Auger-Aliassime im dritten nur noch zwei Punkte zum Sieg fehlten. Dass Thiem in die Partie zurückfand, ist Folge der Zusammenarbeit mit Leistungsdiagnostiker und Fitness-Coach Mike Reinprecht. Der Sportwissenschafter, der schon mit Boris Becker oder Henri Leconte gearbeitet hat, führte Thiem zurück in den Profisport nach seiner 2021 erlittenen Handgelenksverletzung.
Thiem fehlt die Selbstverständlichkeit
Dass Thiem weiterhin die Selbstverständlichkeit fehlt und er mit Fehlern nach harmlosen Returns auffällig wird, ist nicht seine Schuld. Daran müsste Benjamin Ebrahimzadeh eigentlich ebenso feilen wie an der Tatsache, dass Thiem zu viele Breakbälle (13) zuließ und selbst nur drei Breaks schaffte. Vor drei Jahren stand er in Melbourne noch im Achtelfinale, vor vier Jahren im Endspiel. Doch seit den French Open 2021 hat er in nun acht Majors in Folge nur bei den US Open im Vorjahr eine Runde überstanden.
Zehn Jahre nach seinem Major-Debüt beim „Happy slam“ muss Thiem weiter nachdenken über Spiel, Satz und Zukunft. Im fünften Satz war er zu schnell 0:3 zurück und damit alles verloren.