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Militärkommando Burgenland sieht Heer vor „historischer Trendwende“

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Themenbild BundesheerAPA / APA / Herbert Pfarrhofer
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Aufgrund des höheren Budgets habe man wieder mehr Möglichkeiten, sich auf Kernaufgaben wie die Landesverteidigung vorzubereiten, erklärt Militärkommandant Gernot Gasser.

Das Militärkommando Burgenland hat am Donnerstag zufrieden Bilanz über das vergangene Jahr gezogen. Aufgrund des höheren Budgets habe man wieder mehr Möglichkeiten, sich auf Kernaufgaben wie die Landesverteidigung vorzubereiten, betonte Militärkommandant Gernot Gasser, der das Bundesheer dadurch vor einer „historischen Trendwende“ sieht.

Durch das zusätzliche Geld habe das Militärkommando Ausrüstung, Nachtsichtgeräte und Fahrzeuge anschaffen und in die Bewaffnung investieren können, erläuterte Gasser. Das wirke sich auch auf das Personal und die Motivation aus. Die personelle Situation ist im Burgenland laut Militärkommando mit einer Personalerfüllungsrate von über 80 Prozent vergleichsweise gut. Dennoch sei man auf der Suche nach Soldaten und Zivilpersonen, die als Forstarbeiter, Mechaniker oder Schuster beim Heer arbeiten wollen.

Einen Rückgang gebe es bei den Grundwehrdienern. Das liege daran, dass die Zahl der Stellungspflichtigen aufgrund demografischer Entwicklungen generell zurückgehe. Zudem sei mittlerweile jeder Fünfte untauglich. Erfreulich sei aber, dass im Burgenland 68 Prozent der Tauglichen zum Bundesheer gehen, während sich im Bundesschnitt 55 Prozent für das Heer und 45 Prozent für den Zivildienst entscheiden, meinte Gasser.

30.000 Migranten aufgegriffen

Beim Assistenzeinsatz verzeichnete das Militärkommando im vergangenen Jahr einen Rückgang der Aufgriffe. Etwas mehr als 30.000 Migranten wurden 2023 aufgegriffen, im Jahr davor waren es fast 83.000. Das Aufkommen sei derzeit gering, man könne immer mehr auf Überwachungstechnik setzen und den Einsatz an der Grenze quantitativ anpassen, sagte der Militärkommandant.

Bis zu 450 Personen seien im Assistenzeinsatz. Dabei achte man besonders darauf, so wenige Grundwehrdiener wie möglich an der Grenze einzusetzen, weil diese dann nicht vollständig ausgebildet werden können. „Jeden Grundwehrdiener an der Grenze verlieren wir als Einsatzsoldat“, betonte Gasser.

„Wir sind jetzt seit Jahrzehnten in dem Assistenzeinsatz. Das ist schon ein Hemmnis für das Bundesheer, die militärische Landesverteidigung konsequent umzusetzen“, sagte der Militärkommandant. Ein Ende wäre für Gasser also durchaus begrüßenswert. „Aber so lange es Bedarf gibt, wird das Bundesheer diesen gerne bedecken“, meinte er. (APA)

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