Hirt on Management

Schlechtes Benehmen und Frechheiten im Geschäftsleben

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Kolumne "Hirt on Management": Folge 218.

Leider lässt es sich nicht ganz verhindern, dass wir im Geschäftsleben mit Unhöflichkeit und schlechtem Benehmen konfrontiert sind. Hier ein paar Beispiele aus der Praxis und wie man damit umgehen kann.

Unpünktlichkeit

Zu-spät-Kommen zeigt mangelndes Engagement und Respekt für die Zeit anderer.In Zeiten von Videokonferenzen sind bereits 5 Minuten für alle Beteiligten extrem lästig.

Meine simplen Regeln:

Bei Videokonferenzen warte ich maximal 5 Minuten, dann rufe ich die betreffende Person am Handy an oder hinterlasse ihr eine Nachricht per WhatsApp oder SMS mit „Bin mobil erreichbar. Freue mich auf unser Gespräch. Liebe Grüße. Michael Hirt.“

Bei persönlichen Meetings im Inland warte ich maximal 5 Minuten, dann gehe ich. Ich melde mich bei der Rezeption ab und sage, dass mein Gesprächspartner oder meine Gesprächspartnerin offensichtlich verhindert ist und ich mich melde, um einen neuen Termin auszumachen. Dann gehe ich.

Im Ausland warte ich 10 Minuten und dann folgt die gleiche Vorgangsweise.

Während Videokonferenzen essen

Am am besten eine käsetriefende Pizza, damit die anderen Gesprächsteilnehmer das Gefühl haben, sie schauen dem andern direkt in den Schlund bzw. in die Eingeweide.

Während einem Videotelefonat herumgehen

Ein Videotelefonat am Handy führen und dabei herum gehen. Kleiner Hinweis: es gibt Leute (wie z.B. Ihren Kolumnisten), die davon seekrank werden, so ein Wackelbild auf ihrem Computer zu sehen.

Multitasking

Absichtlich eine Videokonferenz am Computer sabotieren, damit man am Telefon weiter telefonieren kann und gleichzeitig mit dem Headset telefonieren und noch etwas anderes machen kann, z.B. im Supermarkt schnell sein Mittagessen einkaufen. Kleiner Hinweis: man hört das Piepsen der Scannerkasse.

Variante: Absichtlich sehr explorative, offene Fragen stellen, die dazu führen, dass der andere lange sprechen muss, damit man in der Zwischenzeit etwas anderes erledigen kann, zum Beispiel E-Mails.

Alle diese Verhalten sind mir in den letzten Jahrzehnten, genauso wie hier beschrieben, widerfahren, nicht sehr oft, weil ich Wert darauf lege, mit korrekten Menschen zusammen zu arbeiten, aber doch, und ich habe deswegen für jeden dieser Bereiche meine eigenen Strategien entwickelt.

In letzter Konsequenz ist natürlich die beste Strategie, so erfolgreich und geschäftlich attraktiv zu sein, dass man es sich leisten kann, nur „first class business with first class people” zu machen.

Das Wichtigste in Kürze

„First class business with first class people.”

In der nächsten Kolumne beschäftigen wir uns damit, was „first class business with first class people” konkret bedeutet und wie man es in der Praxis umsetzt.

In „Hirt on Management“ beantwortet Michael Hirt, Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor alle 2 Wochen Fragen von ManagerInnen zu herausfordernden Situationen und kritischen Managemententscheidungen.

Schicken Sie Ihre Fragen an Michael Hirt an: karrierenews@diepresse.com

Die Fragen werden anonymisiert beantwortet.

Ausblick: Die nächste Kolumne von Michael Hirt erscheint am 08. Februar 2024 zur Frage: „First class business with first class people.”?
 

Hier finden Sie die gesammelten Kolumnen.

Michael Hirt ist Managementexperte und -berater, Executive Coach, Keynote Speaker und Buchautor. Hirt verhilft Führungskräften zu außergewöhnlichen Leistungs- und Ergebnissteigerungen, mit hoher Auswirkung auf den Erfolg ihres Unternehmens. Er studierte in Österreich, den USA (Harvard LPSF) und Frankreich (INSEAD MBA) und ist weltweit tätig.

Gastkommentare und Beiträge von externen Autoren müssen nicht der Meinung der Redaktion entsprechen.

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