Analyse

Union Berlin und Co.: Chaos statt neuer Ära auf der Trainerbank

Coaching-Zone nebst Carlo Ancelotti: Marie-Louise Eta muss Union Berlin durch stürmische Zeiten dirigieren.
Coaching-Zone nebst Carlo Ancelotti: Marie-Louise Eta muss Union Berlin durch stürmische Zeiten dirigieren.Getty
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Große Trainer hinterlassen ein großes Erbe, allzu oft stürzen Klubs nach ihrem Abgang ins Chaos. Siehe Union Berlin, das eigentlich eine neue Ära an der Seitenlinie einleiten wollte.

Berlin/Wien. Große Trainer hinterlassen ein großes Erbe, und An der Alten Försterei, der Heimstätte von Union Berlin, ist gerade zu beobachten, was mit diesem Erbe alles passieren kann. Im positiven wie im negativen Sinn, Ausgang also noch ungewiss.

So hatte Union Berlin das Ende der Ära Urs Fischer (Aufstieg in die Bundesliga, Qualifikation für die Champions League) gleich für den Beginn einer neuen Ära nutzen wollen und im vergangenen November mit Marie-Louise Eta die erste Co-Trainerin in der Geschichte der Fußball-Bundesliga präsentiert. Weil die 32-Jährige an der Berliner Seitenlinie auch in der Champions League entsprechendes Neu­land betrat, sorgte das international für genau jene Schlagzeilen, die sich der Klub mit dem progressiven Selbstbild gewünscht hat.

Dieser Tage ist Eta wieder im Rampenlicht. Sie muss Union-Cheftrainer Nenad Bjelica vertreten, zumindest vor den TV-Kameras. Der Kroate, der einst die Wiener Austria in der Champions League betreute, hatte Bayern-Star Leroy Sané eine Art Ohrfeige verpasst und wurde für drei Spiele gesperrt. Noch immer muss er deswegen um seinen Job bangen.

Ferguson, Klopp und Co.

Die Trainer sind schließlich mehr denn je die Gesichter ihrer Vereine und damit ihrer Arbeitgeber, mit ihnen steht und fällt das Ansehen einer Institution und allzu schnell können sie mit Fehltritten einen Klub ins Chaos stürzen. Dort sind auch schon viele und noch so namhafte Vereine gelandet, nachdem sich prägende Figuren verabschiedet hatten, die nicht nur auf dem Platz, sondern im gesamten Umfeld den Takt vorgegeben hatten. Verlässt so ein Mann sein Habitat, wie eben Urs Fischer nach Berlins sportlichem Totalabsturz, treten unweigerlich Probleme auf.

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