Interview

Übersetzerin Ursula Gräfe: „Fragen schätzt Murakami nicht besonders“

Für die Übersetzung von Murakamis jüngstem Roman hatte Ursula Gräfe nur wenige Monate Zeit.
Für die Übersetzung von Murakamis jüngstem Roman hatte Ursula Gräfe nur wenige Monate Zeit.Fotofabrik
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Ursula Gräfe übersetzt die Werke des Bestsellerautors Haruki Murakami und vieler anderer japanischer Schriftsteller ins Deutsche. Oft unter großem Zeitdruck, wie zuletzt bei Murakamis jüngstem Buch „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“. Ob es fürs Übersetzen wichtig ist, den Autor gut zu kennen, und welche Ängste sie plagen, sagt sie in folgendem Gespräch.

Wer der Autor eines Romans ist, weiß jeder. Wer ihn übersetzt hat, die wenigsten. Erst in letzter Zeit bekommen die Übersetzer mehr Beachtung, nicht?

Ursula Gräfe: Stimmt. Als ich vor gut 30 Jahren angefangen habe, war die Aufmerksamkeit tatsächlich sehr gering. Aber in den letzten Jahren hat sie sich potenziert. In Japan wird der Übersetzer übrigens wie der Autor auf dem Buchcover genannt.

Warum haben Sie Japanisch studiert?

Das war eine Spontanentscheidung. Ich hatte mir bereits Amerikanistik und Anglistik ausgesucht, aber ich wollte noch eine außereuropäische Literatur kennenlernen. Indologie hätte mich interessiert, das wurde aber an der Uni in Frankfurt nicht angeboten. Sinologie studierte schon ein Freund. So habe ich mich für Japanologie entschieden, und das hat sich als so interessant und aufwendig erwiesen, dass ich damit völlig ausgefüllt war.

Konnten Sie schon während des Studiums fließend Japanisch sprechen?

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