<strong>Bestandsbäume </strong>überleben größere Bauvorhaben oft nur vereinzelt – Ersatzbäumchen finden bedingt Platz.
Architektur und Design

Novellen im Klimaschutz: Diese Bäume dürfen wachsen!

Viel zu billig konnten Immobilienentwickler in Österreich bisher Bäume fällen, doch das ist nun vorbei: Zwei Gesetzesnovellen sollen Bäume, das Klima und Grundbesitzer schützen – und finden fast einhellig Anklang.

Der voranschreitende Klimawandel verlangt nach kühlendem Ausgleich für hitzegeplagte Städte – neben grünen Parkanlagen sind Bäume das effektivste Mittel der Wahl: Sie kühlen ihre Umgebung wie keine andere Pflanze und binden beachtliche Mengen an klimaschädlichem CO2. Doch die gewünschte Klimawirkung kommt nur dann zum Tragen, wenn der Baum gesund und vital eine gewisse Größe erreicht, nicht bis zur Unkenntlichkeit zurückgestutzt oder gar frühzeitig gefällt wird.

Um die richtigen Weichen zu stellen, hat die Wiener Stadtregierung nun ihr Baumschutzgesetz nachgeschärft. Beinahe zeitgleich und ebenfalls zugunsten des Schutzes und Erhalts unserer Bäume hat das Justizministerium auf Bundesebene einen Gesetzesentwurf zur Baumhaftungslösung in Begutachtung geschickt.

Im Gegensatz zu anderen Städten hatte Wien schon bisher ein strenges Baumschutzgesetz. Grundbesitzer:innen, egal ob Bauträger:innen oder Private, die ihren Baumbestand loswerden wollen, müssen sich das Vorhaben behördlich bewilligen lassen. Sofern der Baum nicht krank oder gefährdend ist, wird für jeden gefällten Baum eine Ersatzpflanzung vorgeschrieben; sofern aus Platzmangel nicht möglich, sind Ausgleichsabgaben zu leisten.

Der für Klimafragen und Bäume zuständige Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky hat mit Amtsantritt 2020 eine große Baumoffensive angekündigt. Tatsächlich wachsen jährlich Tausende neue Bäume auf Wiens Straßen, Plätzen und in Parks. Verärgerung gibt es vonseiten der Wählerschaft nur, weil im Rahmen der Klimaoffensive an einem Ende der Stadt junge „coole“ Klimabäumchen gepflanzt und zeitgleich am anderen Ende klimawirksame Großgehölze bei Stadt- und Quartiersentwicklungen zu Hunderten gefällt werden.

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