Interview

Erika Pluhar: „Anna, bitte hol mich ins Nichts“

Erika Pluhar: „Es gibt nichts mehr zu erträumen.“
Erika Pluhar: „Es gibt nichts mehr zu erträumen.“Clemens Fabry
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Erika Pluhar wird in wenigen Tagen 85 Jahre alt. Und sie ist müde. Wenn ihr Menschen bewundernd sagen: „Sie hatten ein so reiches Leben“, antwortet die Künstlerin: „Ja, aber reich an allem.“ Seit dem Tod ihrer Tochter Anna ist ihre Lebensfreude erloschen, sagt sie. Das Niederschreiben hilft ihr, ihre Tage zu überstehen.

„Trotzdem“ heißt der Bildband, der zu Ihrem 85. Geburtstag erscheint. Seit wann trotzen Sie dem Leben?

Dieses „Trotzdem“ begleitet mich mein Leben lang, aber im Älter- und Altwerden noch stärker. „Trotzdem“ heißt für mich nicht, ein ersehntes Ziel zu erreichen. „Trotzdem“ heißt, „nur“ den nächsten Schritt zu tun, und dieses „nur“ ist eigentlich alles. Als meine Tochter starb, konnte ich „nur“ weitergehen, denn mein Enkelsohn war erst 15 Jahre alt und hatte keine Familie. Darum bin ich trotzdem in der Früh aufgestanden, habe trotzdem wieder etwas zu mir genommen und irgendwann bemerkt, dass mir trotzdem wieder etwas schmeckt und ich trotzdem wieder gelacht habe.

In Ihrem Leben mussten Sie viel Stärke aufbringen. Ihre Ehen mit Udo Proksch und André Heller gingen in die Brüche, ihr Lebensgefährte Peter Vogel nahm sich das Leben. Doch der allerschlimmste Schicksalsschlag war sicher der Tod Ihrer Tochter Anna.

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