Afrika Cup

Triumph der Elefanten: Elfenbeinküste gewinnt den Afrika Cup

Sebastien Haller überzeugte beim Afrika Cup mit Akrobatik und wichtigen Toren.
Sebastien Haller überzeugte beim Afrika Cup mit Akrobatik und wichtigen Toren.APA / AFP / Daniel Beloumou Olomo
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Elfenbeinküste gewann zum dritten Mal den Afrika Cup, im Mittelpunkt stand dabei BVB-Profi Sébastien Haller. Er hat den Krebs besiegt und schoss im Finale gegen Nigeria das entscheidende 2:1.

Abidjan. So wie Katar beim Asien Cup hat auch beim Afrika Cup die Fußballauswahl des Gastgebers triumphiert. Elfenbeinküste feiert einen Stürmer, der den Krebs besiegt und jetzt auch seine Fußballnation ins Glück geschossen hat: als ihn ein Reporter auf dem Rasen schluchzend umarmte, musste Dortmund-Star Sébastien Haller weinen. Er hatte das entscheidende 2:1 im Finale des Afrika-Cups gegen Nigeria erzielt, den dritten Titel bei dieser Kontinentalmeisterschaft – es ist das Pendent zur Fußball-EM (ab 14. Juni in Deutschland) – nach 1992 und 2015 für das Land des diesjährigen Gastgebers fixiert. Auch in der globalen Fußballwelt sorgte dieser Erfolg für Aufsehen. „Haller-lujah!“, schrieb England-Ikone Gary Lineker bei X.

Viele Beobachter erinnerten an die besondere Geschichte des 29-Jährigen, bei dem im Sommer 2022, kurz nach seinem Wechsel von Ajax Amsterdam nach Dortmund, Hodenkrebs diagnostiziert worden war. Nach mehrmonatiger Behandlung kehrte Haller zurück auf das Spielfeld. Seine Tore und Vorlagen ermöglichten dem BVB in der Rückrunde der vergangenen Saison eine famose Aufholjagd.

APA / AFP / Issouf Sanogo

Doch als die Meisterschaft fast perfekt schien, versagten dem Stürmer die Nerven. Sein verschossener Elfmeter am 34. Spieltag gegen Mainz (2:2) trug zum verpassten Titel bei – und leitete zugleich Hallers sportlichen Abstieg in Dortmund ein. In dieser Saison kam er bislang auf lediglich vier Bundesliga-Partien von Beginn an, Tore schoss er in insgesamt elf Einsätzen keine. Jetzt strahlt er für Elfenbeinküste.

Co-Trainer als Richtungsweiser

Der verspielte Meistertitel habe ihm mehr Schmerzen bereitet als die Krebs-Diagnose, sagte er im Herbst der „Sport Bild“. „Nicht gelungene Situationen oder vergebene Chancen zehren an dir. Man überlegt, was man hätte besser machen können. Ich habe aber vor allem während meiner Krankheit auch gelernt, negative Dinge nicht mehr so sehr an mich ranzulassen.“

Staatspräsident Alassane Ouattara gratulierte.
Staatspräsident Alassane Ouattara gratulierte.APA / AFP / Sia Kambou

Trotz seiner BVB-Misere beeindruckte Haller beim Afrika-Cup. Erst im Halbfinale gegen die Demokratische Republik Kongo (1:0) und im Finale durfte er von Beginn an ran, zweimal gelang ihm allerdings dabei das entscheidende Tor. Und seine Geschichte passt auch zum verrückten Turnierverlauf des Gastgebers, der nach einem 0:4 in der Vorrunde gegen Äquatorialguinea fast ausgeschieden war. Elfenbeinküste war nur mit Glück als Gruppendritter gerade noch aufgestiegen, feuerte Teamchef Jean-Louis Gasset und ersetzte ihn durch Interimsteamchef Emerse Faé. Im Elfmeterschießen oder dank Last-Minute-Treffer kämpften sich die „Elefanten“ danach durch die K. o.-Phase bis ins Endspiel und schafften bei dem verrückten Turnier voller Dramen und Wendungen nun sogar die nicht mehr erwartbare Krönung.

Elfenbeinküste gewann als erster Gastgeber seit Ägypten 2006 den Afrika Cup.

(dpa/apa/fin)

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