Champions League

Rechtsaußen: Das Faschismus-Problem von Lazio Rom

Die Ultras von Lazio Rom, speziell die der Nordkurve, gelten als Problemfall.
Die Ultras von Lazio Rom, speziell die der Nordkurve, gelten als Problemfall.IMAGO/Riccardo Antimiani
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Lazio Rom ist ein in Italien populärer Fußballklub, doch dessen Anhängerschaft schwer umstritten. Die Ultras der Nordkurve machen aus ihrer Verehrung für Faschismus und Benito Mussolini keinen Hehl. Am Mittwoch ist Bayern München Lazios Gegner in der Champions League.

Rom. Ein Champions-League-Achtelfinale gegen einen mittelmäßig spielenden Club der italienischen Serie A – auf dem Papier war das Los Lazio Rom für den FC Bayern Ende vergangenen Jahres eine unscheinbare Aufgabe. Abseits der aktuellen sportlichen Krise der Münchner hat das Hinspiel am Mittwochabend (21 Uhr, Sky) allerdings einen anderen, weitaus brisanteren Hintergrund: Die Anhängerschaft von Lazio hat sich in Europas Fußball über Jahrzehnte hinweg einen Ruf als rechte Krawallmacher erarbeitet.

Als besonders schlimm gilt im Olympiastadion von Rom die Nordkurve. Dort stehen Ultras, die aus ihrer Verehrung für den Faschismus keinen Hehl machen.

Die „Società Sportiva“ (abgekürzt S.S.) wurde 1900 gegründet. Anfangs hatte sie eine bürgerlich-konservative, später eine eindeutig faschistische Anhängerschaft. Auch Diktator Benito Mussolini (1883-1945) hatte einen Vereinsausweis. Heute ist das längst Vergangenheit, aber immer noch wird bei Spielen der rechte Arm zum „saluto romano“ („Römischer Gruß“) in die Höhe gestreckt. In Deutschland und Österreich ist der Hitler-Gruß verboten, bei Lazio hingegen gilt die Geste fast schon als Folklore.

Die Gesten, die Paolo di Canio einst in diversen italienischen Stadien zeigte, sind unvergessen. Skandal-Debatten über einschlägigen Tätowierungen ebenso.

2005, es war selbst in Italien ein weit debattierter Skandal, den Paolo di Canio entfachte.
2005, es war selbst in Italien ein weit debattierter Skandal, den Paolo di Canio entfachte.Imago

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