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Politischer Aschermittwoch: Van der Bellen bittet Redner, „kurz innezuhalten“

Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Bundespräsident Alexander Van der BellenImago / Andreas Stroh
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„Wir alle haben es in der Hand, wie gut die Stimmung zwischen uns ist, wie vertrauensvoll oder wie vergiftet“, mahnt Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

Vor den traditionellen Aschermittwochsreden heute Abend - bei den Veranstaltungen von SPÖ, ÖVP und FPÖ dürfte wohl schon Wahlkampfstimmung aufkommen - mahnt Bundespräsident Alexander Van der Bellen von den Rednern ein, „kurz innezuhalten“ und zu überlegen, ob man die Personen, über die man spricht, verletzte. In einem Statement auf Twitter schreibt der Präsident: „Wir alle haben es in der Hand, wie gut die Stimmung zwischen uns ist, wie vertrauensvoll oder wie vergiftet.“

Immer öfter werde „über andere Menschen geredet - und nicht mit ihnen“. Dabei solle man überlegen: „Schaden Sie diesem Menschen damit? Verletzen Sie diese Person damit? Haben Sie Ihre Behauptung, das Gerücht überprüft, gegengecheckt?“ und zwar egal, „ob Sie eine Rede vor tausenden Menschen halten, im Freundeskreis ein Gerücht weitererzählen oder einen Witz auf Kosten anderer machen. Egal, ob das alles in den sozialen Medien oder “offline' geschieht„.

„Die Anderen“, das wären die, über die man sich getrost lustig machen könne, schreibt der Bundespräsident. „Jene, auf die man herabsehen kann. “Die Anderen‘, das wären zum Beispiel die Bösen, die Unfähigen, die Korrupten.„ Und weiter: “Als Bundespräsident, als Bürger, als Mitmensch, vielleicht auch manchmal als ‚der Andere‘„ bitte er darum, innezuhalten. “Die Ereignisse in den letzten Tagen und das bevorstehende Wahljahr machen es mehr denn je notwendig“.

FPÖ, ÖVP und SPÖ mit Veranstaltungen

Den Aschermittwoch lassen sich auch heuer FPÖ, ÖVP und SPÖ nicht als Tag für ihren politischen Faschingskehraus entgehen. Die Blauen holen im oberösterreichischen Ried zum 31. verbalen Rundumschlag aus, die Türkisen ziehen wieder in die Klagenfurter Messearena ein und die Roten gehen diesmal am Abend ins steirische Kobenz in die Zechnerhalle. Im Jahr der EU- und Nationalratswahlen dürfte wohl eine heftige Abrechnung mit dem politischen Mitbewerb anstehen.

FPÖ-Chef Herbert Kickl wird bei seinem Auftritt vor 2.000 Anhängern in der Rieder Jahnturnhalle vom oberösterreichischen Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner begleitet. Aber auch kulturpolitische Gegenveranstaltungen wie die Demonstration „Zusammenhalten gegen rechts“ oder ein „solidarisches Miteinander“ in der Gießerei stehen am Aschermittwoch in Ried an. Für die Klagenfurter Messearena hat die ÖVP für ihre rund 1.000 Anhänger nicht nur Bundeskanzler Karl Nehammer, sondern auch den deutschen Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als Redner geladen. Der steirische Abgeordnete Max Lercher, der wie gewohnt das rote Event organisiert, hat für 550 Genossinnen und Genossen die Parteispitze um Andreas Babler in die Zechnerhalle geholt. (APA)

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