Zeichen der Zeit

Wenn uns das Herz gebrochen wird

Alkyone wurde vor Trauer in den Tod getrieben, um dann erlöst, leicht zu werden und fliegen zu können. 
Alkyone wurde vor Trauer in den Tod getrieben, um dann erlöst, leicht zu werden und fliegen zu können. Foto: Joris van Gennip/Picturedesk
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Das Broken-Heart-Syndrom ist eine Funktionsstörung der linken Herzkammer, die ausgelöst wurde durch ein Trauma. Diese Erkrankung wird auch „Takotsubo“ genannt, da die Herzkammer im Ultraschall wie eine japanische Tintenfischfalle aussieht.

Morpheus, Gott der Träume, Sohn des Hypnos, Gott des Schlafs. Er besitzt die Fähigkeit, sich in alle nur vorstellbaren Wesen zu verwandeln – in Menschen, Tiere, sogar in Fledermäuse. In manchen Sagen wird Morpheus auch als Gott des einschlafenden Sterbens verehrt. Sein Bett aus Elfenbein stand in der Höhle seines Vaters. Morpheus’ Symbol ist die Kapsel des Schlafmohns, aus der Opium gewonnen wird. Nach ihm ist das 1804 zum ersten Mal erzeugte Opiat Morphium benannt.

In Ovids „Metamorphosen“ liest man die Sage von Alkyone und Keyx. Das Paar war einander in innigster Liebe verbunden. Keyx musste eines Tages nach Klaros, um ein Orakel aufzusuchen. Alkyone wollte ihn aufgrund der Gefährlichkeit der Winde über dem Mittelmeer daran hindern, doch der Grund der Reise war von hoher Wichtigkeit, weshalb Keyx dem Wunsch Alkyones, er möge bei ihr bleiben, nicht nachkommen konnte. Sein Schiff geriet im Mittelmeer, wie von Alkyone befürchtet, in einen Sturm und versank. Kurz bevor er ertrank, soll er den Namen seiner Frau geseufzt haben. Sie wartete verzweifelt auf seine Heimkehr, betete zu den Göttern. Diese waren von ihrem Gebet berührt und beauftragten Morpheus, ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes zu übermitteln. Morpheus verwandelte sich in Keyx und legte sich im Schlaf neben sie, um ihr ins Ohr zu flüstern, dass er tot sei. Als Alkyone aufwachte, lief sie zum Strand, wo ihr der leblose Körper ihres Mannes vor die Füße gespült wurde. Von Schmerz erschüttert, stürzte sie sich über die Klippen ins Meer. Die Götter aber hatten Mitleid und verwandelten Alkyone in einen Eisvogel – Halkyone –, und sie flog über das Wasser hin zu ihrem Mann. In dem Augenblick, in dem sie sich auf ihn warf, verwandelte auch er sich in einen Vogel.

Emotionen lösen Symptome im Körper aus, die Krankheiten verursachen können

Alkyone war die Tochter des Windgottes, dieser gewährte daraufhin zur Brutzeit der Halkyonen, im Dezember, eine siebentägige Windstille, damit die beiden in der Lage waren, ein Nest zu bauen. Sobald der Nachwuchs geschlüpft war, erhoben sich die Winde wieder, und das Meer bäumte sich auf. Von halkyonischen Tagen spricht man deshalb, wenn es stille, schöne Augenblicke inmitten turbulenter Zeiten gibt.

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